App Indexing


App Indexing (deutsch: App Indexierung) ist eine Technik von Google, die organische Suchergebnisse per Deep Link mit Inhalten aus der entsprechenden App direkt verknüpfen kann. Dabei bezieht Google seine Daten nicht nur aus einem großen Such-Index für Websites, sondern nutzt auch die indizierten Inhalte von Apps aus dem Google Play-Store. Bis dato findet App Indexing hauptsächlich in der Such-App von Google Anwendung, die auf Smartphones oder Tablets installiert wird.

AppIndexierung.png

Entwicklung

Das App Indexing gehört zu einer ganzen Reihe an Weiterentwicklungen von Suchfunktionen wie dem Hummingbird Update, die Google im Jahr 2013 gelauncht hat. Die neue Technik hat der Suchmaschinenkonzern aus Kalifornien passend zur Präsentation des neuen Smartphones Nexus 5 sowie der neuen Versionen seines OS Android 4.4 KitKat aktiviert. Das Besondere am App Indexing besteht darin, dass erstmals Suchergebnisse direkt mit Inhalten einer App verknüpft werden. Davor wurde lediglich in AdWords-Anzeigen per Link in den Google Play-Store verwiesen, wo User die App für den entsprechenden Online-Shop oder die Service-Seite herunterladen können.

Voraussetzungen für App Indexing sind:

  • der User muss in sein Google-Konto eingeloggt sein
  • es muss die Such-App für Android mit der Version 2.8 oder höher installiert sein
  • es wird ein Browser auf einem Tablet oder Smartphone mit Android-Betriebssystem verwendet

Mit dem Verweis auf die passenden Inhalte in einer App sorgt Google mit dem App Indexing dafür, dass mobile Inhalte noch stärker in den Fokus rücken und die Google-Suche sich geräteübergreifend anpasst. Zukünftig ist auch denkbar, dass es technisch möglich sein wird, das App Indexing in die Suchfunktion zu integrieren, ohne dass ein Android-User angemeldet ist.

Funktionsweise

Ein User sucht mit der Such-App von Google auf seinem Smartphone nach einem Kuchenrezept. Er gibt „Marmorkuchen“ in die Suchleiste der Google Suche ein und erhält nach einem Klick auf „Suchen“ die Ergebnisse. Neben dem ersten Treffer in den SERP erscheint ein Button mit „In App öffnen“. Klickt der User schließlich darauf, öffnet sich der passende Inhalt direkt in der App, die er von diesem Anbieter bereits installiert hat.

‘’Was passiert im Hintergrund’’

Google erhält die Suchanfrage und zusätzliche Informationen über das Endgerät und die installierten Apps. Also erkennt die Suchmaschine zunächst, dass es sich um ein Android-Gerät handelt und danach, dass darauf eine App der Rezepte-Website installiert ist, die in den Top3 für das beste Ergebnis für „Marmorkuchen“ in den SERP angezeigt wird. Also blendet Google zusätzlich neben dem Snippet der Rezepte-Website mit App den Hinweis zum Öffnen des Rezeptes in der App ein.

Hintergrund

Mit der Einführung des App Indexing kann Google seine Position als Marktführer unter den Suchmaschinenprovidern noch stärker ausbauen. Dabei lenkt das Unternehmen seine Besucher noch intensiver auf das Angebot seiner mobilen Apps und bietet denjenigen, welche entsprechende Apps verwenden, noch mehr Komfort beim Surfen mit einem mobilen Endgerät. Gleichzeitig richtet sich Google dabei noch stärker gegen Apple[1], indem es alle Stärken seiner Suchfunktionen ausspielt. Für App-Entwickler bieten sich durch das App Indexing noch mehr Möglichkeiten, um mobile Inhalte mit den dazugehörigen Websites zu verbinden.

Umsetzung für Entwickler

Laut Google ist App Indexing vorerst nur mit ausgewählten Apps sowie nur für Nutzer in den USA möglich[2]. Damit die Technik funktioniert, müssen Webmaster auf jeder Seite, die in einer App geöffnet werden kann, den entsprechenden Link im -Bereich der Webseite mit rel=alternate markieren. Das könnte dann so aussehen: Desktopversion:

www.beispielseite.de/infos/appindexing

Link zum Angebot in der Android-App:

 
 
   ...
   
   ...
 
  … 

Zusätzlich kann dieser Deeplink in die App auch in der XML Sitemap hinterlegt werden:

 <!--?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?-->
 
 
   http://www.beispielseite.de/infos/appindexing
   
 
 ...
 

Das Format für den Link in die App muss folgendermaßen erstellt werden, damit der User durch Anklicken des Links auch tatsächlich an die entsprechende Stelle navigiert wird. Man spricht hier nicht von URL, sondern von URI:

android-app://{package_id}/{scheme}/{host_path}

Dabei sind folgende Koordinaten gemeint:

  • package_id: diese Nummer ist die ID, die im Google Play-Store für die App hinterlegt ist
  • scheme: das benutzerdefinierte Schema, das der Anwendung übergeben wird
  • host_path: darüber wird auf die spezifischen Inhalte verwiesen

Nutzen für die Suchmaschinenoptimierung

App Indexing könnte SEOs zukünftig vor neue Aufgaben stellen. Denn denkbar wäre es, dass Google eine eigene Suchfunktion für App-Inhalte anbietet bzw. den vorhandenen Index noch stärker auf die Art des abrufenden Endgeräts ausrichtet. Folglich müssten dann Content und Medien in Apps ebenfalls für Suchmaschinen optimiert werden. Gleichzeitig erfordert App Indexing jetzt schon eine perfekte Korrelation zwischen mobilen Inhalten und der Desktop-Version.

Darüber hinaus wäre es auch vorstellbar, dass langfristig diejenigen Shops bzw. Websites, die mit eigenen Apps bzw. Android-Apps arbeiten, vor allem bei der Suche über mobile Endgeräte bevorzugt angezeigt werden. Google hat bereits in mehreren Posts erläutert, wie Webmaster ihre Seiten für mobile Endgeräte optimieren können. Die Erweiterungen bei Google AdWords für die Werbung auf Smartphones und Tablets könnten ebenfalls als Hinweis auf den verstärkten neuen Fokus gedeutet werden.

Wird das App Indexing in noch einen weiteren Kontext gestellt, wäre es durchaus denkbar, dass das Vorhandensein einer App zu einer Art Rankingfaktor für hart umkämpfte Bereiche wie z.B. bei Krediten oder Mode werden könnte.

Einzelnachweise

  1. Artikel zu den neuen Techniken der mobilen Suche. TechCrunch. Abgerufen am 06.11.2013.
  2. Bisherige Partner für das App Indexing. Google Developers. Abgerufen am 06.11.2013

Weblinks