App Store Optimization


Als App Store Optimierung oder ASO (engl. App Store Optimization) werden Maßnahmen bezeichnet, die zur Steigerung von App-Downloads bei Google Play oder Apples App Store sowie weiteren Portalen für Smartphone- oder Tablet-Apps angewandt werden können. Durch die App Store Optimierung kann sich nicht nur die Popularität einer App erhöhen, sondern es lassen sich auch massive Brandingeffekte für eine Marke erzielen. Schon im Jahr 2012 bezeichnete Sarah Perez ASO als das neue SEO im Technikblog Techcrunch.[1]

Hintergrund

Durch die Ausbreitung und die zunehmende Konkurrenz der Betriebssysteme iOS von Apple und Googles Android hat sich die Zahl der verfügbaren Apps seit 2009 exponentiell vervielfacht. Heute werden im Google Play Store fast 1.000.000 verschiedene Apps zum Download angeboten, während Apple 2013 ebenfalls auf eine Zahl von über 1.000.000 Apps in seinem App Store kommt.[2] Dazu addieren sich noch weitere Apps für die Betriebssysteme Windows Phone sowie Blackberry. Insgesamt dürfte sich demnach die Gesamtzahl aller verfügbaren Apps für mobile Endgeräte auf über 2.500.000 weltweit belaufen. Allein diese schiere Zahl verdeutlicht, dass viele Anwendungen in der Masse des Angebots untergehen und vom User kaum wahrgenommen werden bzw. wahrgenommen werden können. Aus diesem Grund hat sich die Konkurrenz zwischen App-Entwicklern und Spieleproduzenten nahezu analog zur steigenden App-Zahl verstärkt. Eine der Lösungen, um eine App weit vorn in den Ergebnislisten der Anbieter zu haben, besteht schließlich in der App Store Optimierung.

Strategien der App Store Optimization

Grundsätzlich verfügt jedes Unternehmen, das eine eigene App entwickelt, über eigene mobilen Marketing-Möglichkeiten, um die Applikation zu promoten. Manche Verlage wie z.B. der GelbeSeiten-Verlag nutzt sowohl Werbung im Radio als auch TV-Spots zur Verbreitung seiner App.[3] Neben diesen klassischen Werbemöglichkeiten können Unternehmen auf ihrer eigenen Website für die App werben sowie im Newsletter oder in Bestellbestätigungen, auf Rechnungen etc. die Werbetrommel für die eigene Applikation rühren. Daneben sind Mundpropaganda, die Popularität der Marke sowie Gewohnheit wichtige Faktoren, die den Erfolg einer App ausmachen. Der populäre Fotodienst Instagram hat sich z.B. aus einer App entwickelt. Heute gehört Instagram zu Facebook.

Der App Store als Hauptinformationsquelle und zentrale Anlaufstelle

Der zentrale Ort, der sich für die Vermarktung von Apps eignet ist der App Store, wie er bei Apple heißt oder der Google Play Store bei Google. Hier entscheidet oftmals die Position der App in den SERP darüber, wie oft diese heruntergeladen wird. Diese Position lässt sich mit einigen Faktoren beeinflussen. Inwiefern vor allem bei Google Play das App Indexing Einfluss auf die Platzierung innerhalb der Play-Suche hat, lässt sich noch nicht beantworten.

Ziele des App Store Marketing

Eines der Hauptziele des App Store Marketings besteht wie meist im Online-Marketing darin, Conversions zu erzielen. Im Falle einer App ist eine Conversion mit einem Download gleichzusetzen. Der Download wiederum führt zu weiteren Zielen des App Store Marketing:

  • Umsatzsteigerung: wenn die App kostenpflichtig ist
  • Steigerung der Markenbekanntheit: wenn die App für das Branding verwendet wird
  • Steigerung der Bekanntheit: wenn die App über Werbung monetarisiert wird
  • Sammeln von Nutzerdaten: um Webangebote noch besser an die Bedürfnisse der User auszurichten

Um die o.g. Ziele zu erreichen, ist es wichtig, die Sichtbarkeit der App im jeweiligen App Store zu steigern. Dies ist schließlich analog zu SEO für Websites das Hauptziel der ASO.

Wichtige Aspekte der ASO

Die Mechanismen für die App Store Optimierung gleichen sich bei nahezu allen App Stores. Folgende Aspekte können dazu beitragen, die Position einer App in den Suchergebnislisten des App Stores positiv zu beeinflussen:

  • Zahl der Downloads in einer kürzeren Periode
  • Kongruenz zwischen Keywords in Suchanfragen und Keywords in der Beschreibung der App sowie entsprechenden Schlüsselbegriffen in Titel und hinterlegten Suchbegriffen
  • Anzahl der Bewertungen der App
  • Anzahl der Kommentare zur App
  • Anzahl der Social Signals, die auf die App im Store verweisen

Speziell für Google Play gelten auch folgende Faktoren:

  • Anzahl der erfolgten Deinstallation
  • Anzahl der Backlinks auf die Seite im App Store, wo die Anwendung zum Download angeboten wird

Anstelle von Call-to-Action wie sie oft für Websites propagiert wird, um die Conversion zu steigern, stehen bei der App Store Optimierung folgende Mittel zur Verfügung:

  • mit dem Titel, der Beschreibung und relevanten Keywords können User zum Download der App bewegt werden; es empfiehlt sich also, ähnlich wie bei SEO, im Vorfeld eine klare Analyse der relevanten Schlüsselbegriffe durchzuführen und Titel sowie Beschreibung der App danach auszurichten
  • das Icon für die App dient als Branding-Effekt. Je origineller das Icon, desto höher ist der Wiedererkennungseffekt
  • Screenshots vermitteln dem Anwender genaue Einblicke in die Funktionen der App, ohne dass er sie sich dafür zunächst downloaden muss
  • Wie bei allen Angeboten im Web spielt der Preis eine große Rolle dabei, ob es im App Store zum Download kommt. Grundsätzlich haben kostenlose Apps eine größere Chance, starke Verbreitung zu finden.
  • Die Wahl der passenden Kategorie kann sich auf die Anzahl der Downloads auswirken. Aus diesem Grund sollte jeder, der eine App in den Store fügt, zuvor eine genaue Übersicht über die möglichen Kategorien erhalten.
  • Testimonials sind sind die Bewertungen der App über Sterne und Kommentare. Qualität und Quantität dieser Bewertungen sind wichtige Faktoren für die potenziellen User.

ASO und SEO

Die Disziplin App Store Optimierung bietet Suchmaschinenoptimierern die Möglichkeit, ihre Kompetenzen auch im Bereich der mobilen Anwendungen zu erweitern. Vor allem Fullservice-SEO-Agenturen können mit ASO ihr Portfolio sinnvoll ergänzen. Es ist auch durchaus denkbar, dass eine erfolgreiche App zur Trafficsteigerung auf der Desktop-Variante einer Website führen kann. Mit der zunehmenden Nutzung mobiler Endgeräte könnte die Optimierung von Apps eine wichtige Disziplin für SEOs werden.

Einzelnachweise

Weblinks