Gmail


Gmail oder Google Mail ist ein kostenfreier Email-Dienst des Suchmaschinenanbieters Google, der in über 50 Sprachen verfügbar ist und sich durch Werbeeinblendungen finanziert. Mit Gmail lassen sich Emails über eine Browseroberfläche auf dem heimischen Rechner senden und empfangen. Auch die Nutzung per Smartphone (iOS sowie Android) oder Tablet ist möglich. Eine kostenpflichtige Version von Gmail ohne Werbung ist für Büros und Firmen verfügbar.

Allgemeine Informationen

Im Jahr 2004 startete Google seinen Freemail-Dienst und kündigte an, dass 1GB Speicher zur Verfügung stehen sollte. Zu dieser Zeit boten andere Freemail-Anbieter nur wenige Megabytes an. Google's Dienst wurde daraufhin schnell berühmt und die Nutzerzahlen wuchsen rasant. Die Konkurrenten von Gmail zogen nach und Google vergrößerte den zur Verfügung stehenden Speicherplatz kontinuierlich. Mittlerweile können Gmail-Nutzer 15 GB Speicherplatz verwenden.

Von 2004 bis 2009 dauerte die Testphase an. Schon in der Betaversion des Email-Dienstes war das Interesse groß. Nutzer konnten bis 2007 nur auf eine Einladung anderer Nutzer an der Betaphase teilnehmen – diese Verknappung des Angebotes war eine erfolgreiche Strategie. Seit 2007 ist Gmail öffentlich nutzbar. Durch die kluge Markteinführung eines kostenlosen Produktes, das seine Konkurrenten mit viel Speicherplatz ausstach, konnte Gmail schnell an Nutzerzahlen hinzugewinnen. Seit 2012 gilt Gmail als der meistgenutzte Freemail-Anbieter weltweit.[1]

Gmail basiert auf Ajax, einer Programmiersprache, die aus JavaScript und XML besteht. Sie erlaubt es clientseitig eine HTML-Seite dauerhaft darzustellen, ohne den gesamten Inhalt neu laden zu müssen, wenn einzelne Parameter sich verändern.[2] Gmail ist zwar eine Webanwendung, der Abruf von Mails ist jedoch auch via POP3 und IMAP4 möglich, um beispielsweise das Gmail-Postfach mit einem Mailprogramm wie Thunderbird oder Outlook zu nutzen.

Wer Gmail verwenden möchte, muss indessen einen Google-Account besitzen und wer einen Google-Account besitzt, bekommt automatisch eine Gmail-Adresse zugewiesen. In Deutschland sind seit 2012 Adressen mit der Endung @gmail.com verfügbar, nachdem Google einen Markenstreit für sich entscheiden konnte. Vormals mussten deutsche Gmail-Nutzer @googlemail.com verwenden. Der Wechsel ist problemlos möglich. Unter Gmail fürs Büro sind zudem personalisierte Email-Adressen definierbar.

Funktionen

Der Funktionsumfang von Gmail orientiert sich an eigenständigen Mailprogrammen wie Outlook Express oder Thunderbird. Durch die Verwendung der Ajax-Technologie ähneln viele Funktionen von Gmail einem Mailprogramm, das lokal installiert ist. So sammelt Gmail alle verfassten Mails in einem Zwischenspeicher, falls es zu einem unerwünschten Abbruch der Webanwendung kommen sollte, zum Beispiel durch Verbindungs-Timeout oder Zeitüberschreitung beim Laden einer Webseite.

Die Speicherung von Mails geschieht zentralisiert: Der Nutzer hat auf diese Weise die Möglichkeit, Mails mit mehreren Attributen auszuzeichnen und so besser zu sortieren. Dies ist ein grundlegender Unterschied zu anderen Mailprogramm, die mit einem einfachen Ordnersystem arbeiten. Das ist vergleichbar mit Registerkarten, die mit mehreren Indices versehen werden.

Ein oft genutztes Verfahren zur Indexierung – Google's Suchmaschine lässt grüßen. Zudem können die Mails im Gmail-Postfach nach eigens definierten Tabs sortiert werden und einige Funktionen sind verfügbar, ohne eine Email überhaupt öffnen zu müssen.[3] Die Speicherung erfolgt zusammen mit Google Drive, wo auch Mail-Anhänge gespeichert werden können.

Für Gmail sind mittlerweile viele Erweiterungen – teils offiziell von Google, teils inoffiziell von privaten Entwicklern – erhältlich, die implementiert werden können, um den Funktionsumfang zu erweitern. Wer bestimmte Funktionen eines Mailprogramms vermisst, kann zum Beispiel Erweiterungen wie Boomerang verwenden. Oder weitere Dienste wie Google Plus oder Google Hangouts.[4]

Bedeutung für SEO

In der personalisierten Suche werden seit 2012 Gmails in den SERPs angezeigt. Dabei sind verschiedene Faktoren von Bedeutung: Wurden die Mails beantwortet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den Suchergebnissen dargestellt werden. Zudem liest Google die Keywords von Mails aus und entscheidet daraufhin automatisiert, ob sie in der personalisierten Suche erscheinen. Weitere Faktoren sind Öffnungsrate, Absender, Zeitpunkt, Thema oder CTR der darin enthaltenen Links. Gmail Ergebnisse tauchen in den SERPs am rechten, oberen Rand auf. Ein Kritikpunkt muss hier sein, dass Google all diese Daten sammelt und auswertet, um die personalisierten SERPs zu generieren. Angezeigt werden diese Ergebnisse allerdings nur, wenn man mit seinem Google-Account eingeloggt ist. Ob Google die Daten auch ohne Login sammelt, bleibt ungewiss. Zudem werden die Gmail Daten gesammelt, um mittels Google Now auf mobilen Endgeräten dem Nutzer schon vor einer eigentlich Suche Suchergebnisse vorschlagen zu können.

Einzelnachweise

  1. Google Gets the Message, Launches Gmail . googlepress.blogspot.de. Abgerufen am 06. März 2014.
  2. What is Ajax?. w3schools.com. Abgerufen am 06. März 2014.
  3. Gmail's New Quick Action Buttons Help You Complete Tasks on the Go. mashable.com. Abgerufen am 06. März 2014.
  4. How Gmail Has Evolved Over the Years. mashable.com. Abgerufen am 06. März 2014.

Weblinks