Third Party Cookies
Third Party Cookies sind Datensätze in Textform, die bei einem Besuch einer Website im Browser bzw. auf dem Computer des Nutzers hinterlegt werden. Bei einem erneuten Besuch der Website können diese Daten von dem Bereitsteller der Third Party Cookies ausgelesen werden. Im Unterschied zu normalen Cookies bzw. First Party Cookies, die meist vom Websitebetreiber selbst verwendet werden, handelt es sich hier um Werbetreibende, also um Dritte, die auf anderen Websites ihre Cookies platzieren, um verschiedene, oft werberelevante Informationen über Nutzer zu sammeln.
Funktionen
Third Party Cookies können die Anzahl der Seitenaufrufe sowie die Verweildauer auf einer Website oder den Weg, den ein Nutzer via Hyperlinks zurückgelegt hat, speichern. Sie sollen Tracking ermöglichen.
Insbesondere in diesem Fall werden Third Party Cookies benutzt, um ein Protokoll zu erstellen, das dem Drittanbieter eine Vielzahl von Informationen liefert: Welche Websites hat der Nutzer besucht? Welche internen Links hat er angeklickt, welchen Pfad hat er genommen? Welches Seiten hat der Nutzer sich wie lange angeschaut?
Diese Daten werden mit einem bestimmten Format gespeichert: Alle Cookies bestehen aus Zuweisungen von Namen und Werten. Je nach Standard können URLs, Pfade, Domainnamen und vieles mehr gespeichert werden. Mithilfe dieser Daten kann ein Nutzerprofil erstellt werden, um zukünftige Werbemaßnahmen zu konzipieren.
Praxisbezug
Die Integration von Third Party Cookies ist einfacher, als das bei herkömmlichen Cookies der Fall ist. Auf der Website selbst, auf der Third Party Cookies eingebunden werden, muss kein Code verwendet werden. Vielmehr wird eine Ad (deutsch: Werbeanzeige) eingebunden, die auf dem AdServer des Drittanbieters liegt. Angenommen ein Nutzer besucht www.beispiel.de und dort ist eine Ad eines Drittanbieters zu finden. Besucht der Nutzer nun eine zweite Website www.beispiel01.de, bei der auch eine Ad von demselben Drittanbieter hinterlegt ist, kann dieser den Weg des Nutzers zurückverfolgen (tracken).
Kritisch gesehen wird vor allem das Sammeln von nutzerbezogenen Daten mithilfe von Third Party Cookies. Jede Website kann das Nutzerverhalten mit eigenen implementierten Cookies (First Party) beobachten und diese Daten mit den Kundendaten verknüpfen, um zum Beispiel maßgeschneiderte Werbemails zu verschicken. Über Third Party Cookies können darüber hinaus auch andere Websitebesuche eines Nutzers getrackt werden. Datenschützer monieren die fehlende Anonymität solcher Tracking-Modelle und befürchten, dass Kundendaten missbraucht werden. Für Werbetreibende sind solche Modelle indes hilfreich, um personalisierte Werbung schalten zu können.
Den Hintergrund für die aktuelle Diskussion bildet eine Initiative der Europäischen Union, die in Deutschland aufgrund des Widerstandes des Bundeswirtschaftsministeriums noch nicht umgesetzt werden konnte. Die E-Privacy Richtlinie der EU schreibt vor, dass Nutzer nur getrackt werden dürfen, wenn sie Cookies auf ihrem Rechner entweder ausdrücklich zugestimmt haben (engl.: Opt-in / Opt-out). Momentan liegt es in der Verantwortung des Nutzers, die Verwendung von Cookies durch die Browsereinstellungen oder verschiedene Zusatzprogramme zu unterdrücken.
Bedeutung für SEO
Wenn vor dem Besuch einer Website das Annehmen eines Cookies obligatorisch ist, können die Suchmaschinen diese Website nicht crawlen. Cookies, die auf gezieltes Tracking setzen, werden in aller Regel von den Suchmaschinen ohnehin nicht akzeptiert. Websites, die solche Cookies integriert haben, können unter Umständen nicht im Index bzw. in den SERPs, vertreten sein. Insbesondere Seiten mit Cookies, die auf JavaScript zurückgreifen, können von den Crawlern der Suchmaschinen nicht interpretiert werden, da diese nur HTML-Code und Textzeichen lesen können.
Allerdings benutzen Millionen Websites im Netz Cookies, auch Google selbst. Ob eine Suchmaschine Seiten mit Cookies indexiert oder nicht, hängt meist davon ab, wozu die Cookies verwendet werden. Cookies können durchaus nützlich sein, wenn sie die erneute Eingabe von Formulardaten verhindern oder einen Warenkorb aktuell halten. Dennoch: Google arbeitet derzeit an einem Konzept, das Third Party Cookies langfristig ersetzen soll: AdID soll es ermöglichen, anonyme Daten für Werbetreibende bereitzustellen, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu beeinträchtigen.
Weblinks