Geotargeting
Geotargeting ist ein Teilbereich des Targeting und gehört zum großen Fachgebiet Online-Marketing. Synonym wird auch der Begriff „Geolocation“ verwendet. Werbetreibende oder Webmaster können Inhalte und Werbung mit Hilfe von Geotargeting mit regionalem Bezug aussteuern. Um User geografisch zu lokalisieren, werden sowohl die IP-Adresse, GPS-Daten, Datenbanken als auch Algorithmen verwendet.
Hintergrund
Targeting ist von Beginn an ein wichtiger Teilbereich des Marketings. Denn es wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Conversions mit der Relevanz des Suchergebnisses steigt. Geotargeting ist dabei ein nicht zu unterschätzendes Segment des Geo Marketings. Denn vor allem bei Werbung kann es vorkommen, dass User in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Anforderungen an Werbeclips oder –banner stellen.
Anwendungsgebiete für Geotargeting
Geotargeting wird nicht allein nur für die genaue Zielgruppenansprache bei Online-Werbung genutzt. Im Folgenden werden die Teilbereiche kurz skizziert:
- Zahlungsanbieter verwenden Geotargeting häufig, um Online-Zahlvorgänge nochmals zu überprüfen, indem der Standort des Users mit den hinterlegten Bezahldaten abgeglichen wird.
- Die Marktforschung nutzt Geo-Daten, um die Nachfrage nach bestimmten Produkten regional eingrenzen zu können.
- Online-Werbung kann anhand von Geotargeting regional ausgesteuert werden. Kampagnen über Bing Ads können ebenso wie über Google AdWords z.B. auch mit Hilfe von Geotargeting präzisiert werden.
- Programme, die Internet-Betrug wie Phishing verhindern sollen, nutzen Geotargeting, um Ungereimtheiten aufzudecken.
- Webportale von Nachrichtensendern oder z.B. YouTube nutzen Geotargeting, um die Ausstrahlung von Inhalten aus rechtlichen Gründen regional zu begrenzen.
- Online-Shops setzen auf Geotargeting, um Besuchern eine passende Sprachversion oder die nächstgelegene Filiale anzuzeigen.
Grenzen
Damit Geotargeting funktioniert, muss der Standort der User exakt bestimmt werden können. Da viele Nutzer jedoch per VPN oder über Proxy-Server im Internet surfen, können sie nicht genau lokalisiert werden. Werbung, die mit regionalem Bezug ausgesteuert wird, kann demnach nicht genau wirken. Ebenso verhindert die Verwendung von VPN oder Proxys, dass z.B. Suchergebnisse regional ausgerichtet werden.
Ein Beispiel hierfür ist die Suchfunktion bei Google, wenn sie einen regionalen Bezug hat. Wird der Standort des Users automatisch ermittelt, reichert Google bei Bedarf die Suchergebnisse um lokale Suchtreffer an. Wird der Standort allgemein gehalten, werden keine regionalen Suchtreffer aus Google Maps oder Google Plus Local angezeigt.
Beispiel
Suchanfrage mit Google für das Keyword „Kaminofen“ mit Geotargeting
Suchanfrage mit Google für das Keyword „Kaminofen“ ohne Geotargeting
Geotargeting und SEO
Für SEOs spielt Geotargeting vor allem im Bereich „Local SEO“ eine große Rolle. So können Websites zum einen so optimiert werden, dass sie zu Keywordkombinationen mit Orten gut ranken und zum anderen lassen sich Internetseiten so markieren, dass jeweils die passende Version zu einer lokal spezifizierten Suchanfrage ausgegeben wird. Google empfiehlt für letzteren Fall z.B. den Vermerk hreflang im Quelltext.[1] Um ein Webprojekt für lokale Suchanfragen zu optimieren, sollten z.B. Texte mit möglichst vielen regionalen Bezügen versehen werden. Darüber hinaus bietet sich ein Eintrag auf Google Maps bzw. Google+ Local an, um in den SERP bei Suchanfragen mit lokalem Bezug vorne gelistet zu werden. Das Geotargeting kann zusätzlich mit Verweisen in Branchenportalen oder Lokalportalen gestärkt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Google-Empfehlungen zum Geotargeting. Abgerufen am 22.11.2013