Suchmaschinen


Suchmaschinen sind Computerprogramme, die für das Durchsuchen von Dokumenten oder Datenbeständen verwendet werden können. Diese Programme arbeiten meist auf der Basis eines Index, der entweder manuell oder mit Hilfe von Crawlern angelegt wird. Die Ausgabe der Suchergebnisse erfolgt auf der Basis von Algorithmen, welche die Relevanz eines Dokuments in Bezug auf die Suchanfrage bestimmen. Heute wird der Begriff „Suchmaschine“ fast ausschließlich für die Websuche verwendet. Eine der führenden Suchmaschinen weltweit ist die Google-Suche.

Hintergrund

Elektronische Dokumente haben sich seit dem Durchbruch des Internets sehr stark verbreitet. Neben vielen Millionen Websites existieren in Bibliotheken digitale Archive, in Webshops wie Amazon Millionen an Artikeln, die von den jeweiligen Nutzern auch gefunden werden müssen. Um die digitalen Daten strukturiert auszugeben, wurden Suchmaschinen geschaffen. Vor allem bei der Navigation durch das Internet haben Suchmaschinen die einstmals populären Webverzeichnisse wie DMOZ längst abgelöst.

Funktionen

Damit eine Suchmaschine überhaupt sinnvoll genutzt werden kann, benötigt sie zunächst einen Index. Dieser enthält eine strukturierte Sammlung an Daten, die bei entsprechenden Suchanfragen ausgegeben werden können. Je nach Art der Suchmaschine beschafft sie sich die Daten mit Hilfe eines Crawlers oder die Daten werden eingespeist oder eingelesen. Bei einer Suchanfrage muss die Suchmaschine in der Lage sein, die für die Anfrage relevanten Ergebnisse bereitzustellen. Je elaborierter das System ist, desto nutzerfreundlicher werden die Suchergebnisse dargestellt.

Charakteristika und Typen

Eine Suchmaschine definiert sich anhand verschiedener Merkmale, die wiederum durch den Suchmaschinen-Typ bestimmt werden.

Suchmaschinen zeichnen sich zunächst durch eine Suchleiste aus, in die die entsprechende Anfrage eingetragen werden kann. Bei der Ausgabe der Ergebnisse wird meist ein kleiner Ausschnitt des Dokuments angezeigt, das sogenannte „Snippet“. Bei der Websuche werden für das Snippet, sofern vorhanden, sowohl der Seitentitel als auch die hinterlegte Meta Description verwendet. Andere Suchmaschinen wie z.B. die Intranet-Suche einer Bibliothek geben die Titel der zur Suchanfrage passenden Bücher oder Dokumente aus.

Je nach Intention der Suchanfrage lassen sich verschiedene Websuchmaschinen verwenden.

So gibt es zum Beispiel:

  • Jobsuchmaschinen
  • Bilder-Suchmaschinen
  • Branchensuchmaschinen
  • Preisvergleiche
  • Videosuchmaschinen

Diese Spezialsuchmaschinen sind Bestandteile der Vertical Search. Anbieter wie Google oder Microsoft vereinen in ihren jeweiligen Suchmaschinen mehrere verschiedene vertikale Suchfunktionen.

Soll vorranging nicht das Web durchsucht werden, gibt es auch Suchmaschinen für den Desktop-PC, Bibliotheken oder im Intranet. Sogenannte Metasuchmaschinen nutzen die Ergebnisse mehrere Websuchmaschinen und führen diese anhand einer Suchanfrage zusammen.

Die meisten Suchmaschinen arbeiten indexbasiert, d.h. dass die Programme zunächst Dokumente und Websites durchsuchen, um dann ein eigenen Index anzulegen. Bei einer Suchanfrage greift das Programm schließlich auf diesen Index zurück und gibt die Ergebnisse nach Relevanz sortiert aus.

Funktionsweisen

Eine Suchmaschine muss zunächst die Suchanfrage interpretieren, um die relevanten Ergebnisse aus ihrem Index zusammenzustellen. Hierfür wird die Anfrage so angepasst, dass der intern arbeitende Algorithmus diese auch versteht. Moderne Suchmaschinen können auch Antworten auf komplexe Fragen oder Satzteile liefern. In diesem Fall wird auch von Semantischer Suchmaschine gesprochen.

Weitere Faktoren helfen den Algorithmen, die Relevanz der Suchergebnisse zum Suchbegriff zu erhöhen. So werten Suchmaschinen u.a. auch die User Agents sowie Ortsinformationen aus, wenn z.B. eine mobile Suche durchgeführt wird. Darüber hinaus können Suchergebnisse z.B. bei der Google Suche auch anders ausfallen, wenn der Nutzer seine Suchhistorie im Browser gespeichert hat oder eingeloggt ist.

Ein wichtiger Bestandteil des Suchvorgangs ist die Bewertung der vorhandenen Datenmasse. Bei Websuchmaschinen wird dabei u.a. von Rankingfaktoren gesprochen. So beeinflussen z.B. die Linkstruktur einer Website sowie deren Alter das Ranking zu einem Suchbegriff. Die gängigen Websuchmaschinen geben nur einige Hinweise dazu, wie Seiten klassifiziert werden, um Webspam zu vermeiden.

Verwendungszwecke

Wer eine Suchmaschine nutzt, hat unterschiedliche Intentionen. Zunächst dient die Suchmaschine der Informationsbeschaffung. In einem zweiten Schritt lassen sich User anhand ihrer Suchabsicht weiter klassifizieren nach:

  • Kaufabsicht: Hier möchte der Nutzer gezielt ein Produkt im Internet kaufen und verwendet eine Suchmaschine, um dieses zu finden.
  • Kommunikationsabsicht: In diesem Fall möchte der User mit anderen Nutzern Kontakt aufnehmen und sucht gezielt nach Websites, die diesen Service bieten, z.B. Chats oder Foren.
  • Navigationsorientierung: Bei einer solchen Anfrage kennt der User bereits die Seite, die er sucht. Er verwendet lediglich die Suchmaschine, weil er die URL nicht in die Browserleiste eingeben möchte oder kann.

Suchmaschinenmarkt für die Websuche

Der Marktführer für die Websuche in Deutschland ist 2014 Google (Stand: Februar 2014), mit einem Marktanteil von über 90 Prozent.[1]

In den USA ist Google ebenfalls vorn (Stand: Januar 2014), mit einem Marktanteil von 67,7 Prozent, gefolgt von Microsoft mit 18,3 Prozent. [2]

In anderen Märkten wie Russland ist die Suchmaschine von Yandex in China Baidu der führende Anbieter.

Einzelnachweise

Weblinks