Superstitial

Der Begriff Superstitial beschreibt zum einen eine Unterart der Interstitials, die eine spezielle Form von Werbebannern auf Webseiten darstellen. Zum anderen ist der Begriff SUPERSTITIAL in Großbuchstaben ein geschützter Eigenname des selbst ernannten Rich Media Unternehmens Unicast, das diese Form der Werbetechnologie geprägt hat.

Anders als Interstitial, das eher generisch gebraucht wird, immer dann, wenn von Internetwerbung die Rede ist, die in der Zeit geladen wird, die zwischen zwei User-Aktionen auf einer Website vergeht, ist ein Superstitial sehr spezifisch definiert. Superstitial klingt zwar englisch an, ist aber kein offiziell anerkannter Begriff. Vielmehr leitet es sich vom Lateinischen „superstare“ für „darauf stehen“ ab, was sein markantestes Merkmal bereits gut beschreibt. Ein Superstitial legt sich über das Browserfenster und überdeckt häufig die gesamte Website.

Die Funktionsweise von Superstitials

Ein Superstitial ist eine spezielle Form eines Online-Ad-Anzeigenformats, das, ähnlich einem Pop-up und in der Regel temporär, über die gesamte Bildfläche einer Webseite gelegt wird.

Für die Funktionsweise von Superstitials wird Flash oder eine andere Animationstechnologie mit Java Code kombiniert, um Werbeanzeigen, oft als Video oder interaktives Format, auszuliefern. Superstitials laden im Hintergrund, was bedeutet, dass ein Websitebesucher die Werbung erst angezeigt bekommt, wenn sie vollständig geladen und startbereit ist. Aufgrund dieser Eigenschaft wird auch von einem Cache" data-mce-href="Cache" title="Cache" data-bs-type="internal_link" class="internal bs-internal-link" data-bs-wikitext="Cache">Cache-and-Play-System gesprochen. Das Superstitial wird also im temporären Pufferspeicher (Cache) des verwendeten Browsers geladen. Der Aufbau der Ad dauert im Schnitt 60 Sekunden.

Doch die Einblendung von Superstitials wird erst durch eine Aktivität des Users initiiert. Das bedeutet, nur, wenn der Benutzer einen Link oder einen Button auf der Website anklickt, erscheint das Superstitial im Vordergrund und legt sich über die Seite. Schließt der User die Website vor Ende der Ladezeit des Superstitials oder verlässt er die Seite ohne eine weitere Interaktion damit, spielt die Werbeanzeige nicht ab.

Abgrenzung zu Interstitials

Anders als Superstitials laden Interstitials im Vordergrund einer Website. Das hat zur Folge, dass User häufig vor einem weißen Browserfenster warten, bis die eigentliche Interstitial Werbung angezeigt und abgespielt wird.

Während Interstitials in der Regel parallel zur besuchten Seite laden, wodurch sie nicht nur die Ladezeit einer Website verlängern können, sondern auch den User erst auf die eigentliche Seite weiterleiten, wenn die Interstitial Ad geladen ist, beeinträchtigen Superstitials die User Experience deutlich weniger.

Das liegt daran, dass sie den Leerlauf der Bandbreite des Users nutzen, der sich nach dem Laden einer Website ergibt. So sind sie bei der nächsten Interaktion des Benutzers mit der Seite vollständig geladen und können direkt abgespielt werden, während die nächste Website oder Unterseite aufgebaut wird. Neuerlich, ohne die Ladezeit der Seite einzuschränken.

Eigenschaften von Superstitials

Wenngleich Superstitials häufig Bildschirm überlagernd ausgegeben werden, gibt es tatsächlich unterschiedliche Formatgrößen. Viele Anzeigen dieser Art sind halbtransparent, sodass sie den eigentlichen Webseiten Content nicht vollständig überblenden. Dadurch sollen Superstitials benutzerfreundlicher sein, als Interstitialformate wie Pop-ups. Dennoch unterliegen Superstitial-Ads auch in dieser Form der Abstrafungspolitik, die Google im Januar 2017 für Interstitials auf mobilen Webseiten insgesamt ausgesprochen hat.[1]

Im Regelfall sind Superstitial-Ads mit einem Button versehen, die es dem User erlaubt, die Anzeige zu schließen. Meist befindet sich das oft durch ein X gekennzeichnete Opt-out-Feld zum Schließen der Werbung dort, wo man es intuitiv vermuten würde, am oberen rechten, seltener auch am linken Rand des Fensters. Dass sich ein Superstitial manuell vom Seitenbesucher wegklicken lassen muss, ist unter anderem Googles Richtlinie zu videoanimierten Interstitals, und nichts anderes sind Superstitials, geschuldet. Diese sieht vor, dass ein Nutzer bei Videowerbung binnen 5 Sekunden nach beginn des Spots die Möglichkeit haben muss, die Anzeige zu schließen.[2]

Bislang gibt es keine Plugins oder Browsererweiterungen, die das Abspielen von Superstitials komplett unterdrückt. Pop-up-Blocker haben keinerlei Auswirkungen auf die Einblendung dieser Ad-Formate.

Superstitial Ads werden vorrangig im B2C-Marketing eingesetzt, weil ihr Layout sehr individualisierbar ist und nicht wie Website-Banner an fixe Größenvorgaben oder das Design einer bestimmten Website angepasst werden muss. Mit Superstitials ist es möglich, sowohl simple Grafiken als auch komplexere Animationen samt Tonelementen ganz ohne lange Ladezeiten darzustellen.

Einzelnachweise

  1. Helping users easily access content on mobile webmasters.googleblog.com. Abgerufen am 06. Mai 2019.
  2. So funktionieren Interstitials in mobilen Apps support.google.com. Abgerufen am 06. Mai 2019.

Weblinks