In diesem Teil des Experten-Spezials verrät Axel Scheuering von der eology GmbH, wie man das Thema SEO bei Online-Shops richtig angeht und gibt Tipps aus erster Hand.
Die meisten Shopbetreiber haben sich wahrscheinlich schon einmal mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung auseinandergesetzt. Schließlich kann man damit die begehrten Plätze in den vorderen Google-Suchergebnissen erreichen. Reizvoll ist SEO insbesondere deshalb, weil man nicht permanent für jeden Klick oder jede Conversion Geld zahlen muss, wie es beispielsweise bei AdWords, Preissuchmaschinen oder Affiliate-Marketing üblich ist.
Für viele Onlineshops ist SEO deshalb ein wichtiger und umsatzstarker Marketing-Kanal mit einem hervorragenden Kosten-Umsatz-Verhältnis. Was ist zu tun, damit auch Dein Onlineshop mehr von SEO profitieren kann? Welche besonderen SEO-Herausforderungen und Rankingmöglichkeiten hat ein Onlineshop? Wo liegen Chancen und welche Techniken sollten vermieden werden? Erfahre jetzt, worauf Du als Onlineshop-Betreiber besonderes Augenmerk legen sollten.
Onlineshops haben oft mit speziellen Arten von "Duplicate Content" zu kämpfen. Was Duplicate Content ist, wird sehr treffend im Ryte Wiki erklärt.
Duplicate Content hat aus Suchmaschinenoptimierungs-Sicht gleich mehrere teils gravierende Nachteile. Der größte Nachteil ist sicherlich, dass Deine Seite von Google nur als "Abklatsch" anderer Seiten mit gleichen Inhalten gewertet wird und somit kein gutes Ranking bekommt. Duplicate Content kann aber beispielsweise auch die Verschwendung von begrenzten Crawlingkapazitäten für Deine Website durch den Googlebot zufolge haben. D. h. Duplikate werden vom Googlebot besucht, aber wichtige Shop-Seiten dafür nicht. Wenn Du möchtest, dass Dein Onlineshop im organischen Bereich von Google gut gefunden wird, solltest Du deshalb sicherstellen, dass Dein Shopsystem möglichst wenig Duplicate Content produziert.
Wenn Du selbst im Internet nach einem Produkt suchst und die Angebote verschiedener Anbieter miteinander vergleichst, stellst Du sicher schnell fest, dass Produktbeschreibungstexte in unterschiedlichen Shops oft absolut identisch sind. Häufig werden nur die Standardbeschreibungen der Hersteller in den Shop kopiert. Mitbewerber, Affiliates, Preissuchmaschinen: Alle haben den gleichen Content. Nicht gerade das, was Google mit "Unique Content" meint. Warum sollte Google ausgerechnet Deine Produktseite anzeigen, wenn sie doch den gleichen Inhalt hat wie viele andere?
Dass Du individuelle Produktbeschreibungen brauchst, liegt also auf der Hand. Genauso klar ist aber auch, dass man nicht für jedes Produkt einen eigenen Beschreibungstext verfassen kann, nur damit man möglichst gar keinen Duplicate Content hat. Das wäre völlig übertrieben, und der Aufwand wäre nicht gerechtfertigt. Jeder "normale" und sogar jeder "gute" Onlineshop (aus SEO-Sicht) hat zu einem gewissen Teil Duplicate Content.
Gehe deshalb nach dem Paretoprinzip vor. Es besagt, dass man mit 20% des Aufwands 80% der Arbeit erledigen kann. Wenn Du Deinen produktseitenbedingten Duplicate Content zu 80% verhindern können, klingt das doch schon ganz gut, oder? Schreibe also nicht für alle Produkte einen individuellen Beschreibungstext, sondern nur für die wichtigsten. Was sind aber die wichtigsten Produkte? Suche z. B. nach den umsatzstärksten Produkten oder denen mit den größten Margen, und spendiere diesen individuelle Beschreibungstexte. Du wirs mit diesen Produkten bessere Positionen bei Google erreichen und somit mehr Umsatz erwirtschaften.
Wenn Du das Maximum aus individuellen Produktbeschreibungen herausholen willst, solltest Du in den Datenfeeds für externe Websites (Preissuchmaschinen, Affiliate-Marketing, etc.) die Standard-Herstellerbeschreibungen verwenden und dagegen in Deinem Onlineshop die eigenen Texte. Damit sind Deine Inhalte auch wirklich nur bei Ihnen vorhanden und absolut einzigartig. Google wird Dich dafür belohnen!
Jetzt machst Du Dir also die Mühe und schreibst für ausgewählte Produkte tolle ausführliche Beschreibungstexte, achtest auf Zwischenüberschriften, Auflockerungselemente wie Aufzählungen und darauf, dass die Texte jeweils einen echten Mehrwert bieten. Kurz: Das kostet Dich viel Zeit und Geld. Umso ärgerlicher ist es, wenn Dein wertvoller Content dann von anderen Shops einfach kopiert wird und damit wieder Dubletten im Internet entstehen. Leider passiert das häufiger, als man denkt. Denn viele sind leider auch im Jahr 2014 noch nicht mit dem Urheberrecht vertraut und kopieren munter alles, was nicht nach drei Klicks auf dem Baum ist. Was besonders ärgerlich ist: Google beurteilt manchmal falsch, welcher Text zuerst online war. Es kann tatsächlich passieren, dass Deine Seite als Dublette gewertet wird und sich damit Dein Google-Ranking deutlich verschlechtert.
Du kannst das zwar nicht verhindern, aber dafür sorgen, dass Du in einem solchen Fall sofort darüber in Kenntnis gesetzt wirst. Ein kostenloses Tool von Google kann Ihnen bei der Erkennung von Contentdiebstahl wertvolle Dienste erweisen: Google Alerts. Dort kannst Du Auszüge Deiner Texte hinterlegen. Du erhälts dann jedes Mal eine E-Mail, wenn im Internet eine Seite auftaucht und von Google indexiert wird, welche die in Google Alerts hinterlegten Phrasen verwendet. So kannst Du sofort Gegenmaßnahmen einleiten, z. B. indem Du dich an den Websitebetreiber wendest und um die Entfernung der Dublette bittest, oder indem Du die Urheberrechtsverletzung gleich an einen Rechtsanwalt weitergibst, der alle nötigen Schritte einleitet.
Abbildung 1: Einrichtung von Google Alerts, um automatisch Bescheid zu bekommen, wenn jemand Deinen Content verwendet
Der Einsatz von Produktbewertungen hat viele Vorteile, z. B. eine höhere Conversion Rate im Shop. Aber auch aus SEO-Sicht lohnt sich deren Verwendung. Einerseits sorgst Du in den Google-Suchergebnissen für mehr Klicks (wenn Bewertungs-Sternchen genutzt werden – mehr dazu später im Artikel), andererseits trägst Du zur Individualisierung der Inhalte von Produktseiten bei. Wie bereits oben erwähnt, kannst Du wahrscheinlich nicht für jedes Produkt eine individuelle Beschreibung verfassen. Ein Großteil der Produktseiten in Deinem Onlineshop unterscheidet sich demnach inhaltlich kaum von den Produktseiten anderer Shops.
Wenn jedoch Produktbewertungen in Form von Rezensionen auf den Seiten stehen, erkennt Google, dass Deine Seite mehr zu bieten hat als den Standard-Text. Die Seite ist damit nicht mehr zu 100% deckungsgleich mit den Seiten anderer Shops, sondern je nach Anzahl und Umfang der Rezensionen, vielleicht nur noch zu 50%. Google erkennt bei solchen Seiten die Individualität und belohnt sie dafür im Ranking.
Eine klassische Stelle, die Du bei Deinem Onlineshop einmal prüfen solltest, sind Kategorieseiten-Paginierungen. Das sind Produktlisten, die auf mehrere Seiten aufgeteilt sind und durch die man blättern kann. Du solltest dafür sorgen, dass der Googlebot nicht jede dieser Blätter-Seiten indexiert, sondern nur die erste. Denn die Seiten 2, 3, 4 usw. sind i. d. R. relativ identisch. Alles, was sich unterscheidet, sind meist lediglich die Produktbildchen und die darunter stehenden Artikelinformationen. Was hast Du beispielsweise davon, wenn von Deiner Shop-Kategorie "LED Fernseher" gleich 35 fast identische Varianten im Google-Index sind? Sperre lieber alles bis auf Seite eins, indem Du den HTML-Hinweiscode rel="next" und rel="prev" verwendest.
Um damit Dein Duplicate-Content-Problem in den Griff zu bekommen, muss lediglich im Quelltext der Paginierungsseiten ein link Tag mit dem rel-Attribut "next" oder "prev" vorhanden sein. So teilst Du Google mit, was jeweils die Folgeseite bzw. vorhergehende Seite ist. Google weiß damit, was die erste Seite ist und was dementsprechend vorrangig in den Suchergebnissen auftauchen soll.
So sieht der Code aus, wenn er sich auf Seite 2 befindet:
Wenn rel="next" / rel="prev" bislang auf Deinen Paginierungsseiten nicht verwendet wird aber stattdessen die NoIndex-Follow-Methode, ist das auch in Ordnung, und Du brauchst nicht unbedingt weitere Schritte einzuleiten. Bis zur Einführung von rel="next" / rel="prev" war die NoIndex-Follow-Methode das beste Mittel gegen Duplicate Content bei mehrseitigen Produktlisten und funktioniert immer noch.
Gerade Onlinehändler, die vom klassischen Katalogversand kommen, haben auch heute noch sehr strikte Sortimentswechsel. D. h. das alte Sortiment wird teilweise nicht mehr verkauft, neue Artikel werden ins Sortiment aufgenommen, und jeder Artikel bekommt eine neue Artikelnummer. Daraus ergibt sich ein SEO-Problem. Im harmlosesten Fall fallen einige Produkt-URLs der gelöschten Artikel weg und damit auch deren Google-Rankings. D. h. Besucher bleiben aus, die über dieses oder jenes Produkt-Keyword auf Deinen Shop kamen und dann evtl. zu Kunden wurden. Im schlimmsten Fall betrifft das sogar alle Produkt-URLs, nämlich dann, wenn die URLs Artikelnummern enthalten und diese Nummern sich im Zuge des Sortimentswechsels ändern (neue URLs für alle Artikel). Das kann zu deutlichen Einbrüchen der Rankings, der Sichtbarkeit, des organischen Traffics und damit auch des Umsatzes führen. Alles Dinge, die man ja eigentlich mit SEO verbessern möchte. Deshalb solltest Du sicherstellen, dass bei einem Sortimentswechsel bzw. beim Löschen von Produkten möglichst viel der alten Rankingpower erhalten bleibt.
Idealerweise leitest Du die URLs der gelöschten Produktseiten mit einem 301-Redirect weiter, sodass Google anstatt der alten Seite die Seite, auf die weitergeleitet wird, in den Suchergebnissen anzeigt. Dafür muss das Weiterleitungs-Ziel jedoch auch relevant für die Keywords der alten Seite sein. Eine einfache Weiterleitung auf die Startseite wäre demnach nicht besonders erfolgversprechend. Viel besser wäre es, die URL eines gelöschten Produkts auf eine äquivalente Produktseite weiterzuleiten, also auf ein ähnliches Produkt. Das ist natürlich sehr aufwendig. Wer es sich etwas einfacher machen möchte, kann auch eine automatische Weiterleitung auf die entsprechende Kategorieseite einrichten. Dort finden potentielle Kunden und Google schließlich auch ähnliche Produkte. Die Kategorieseite eines Produkts ist demnach meist relevant genug, um evtl. den Platz der Produktseite in den Google-Suchergebnissen einnehmen zu können.
Wenn Dein Shopsystem und Deine Serverkapazitäten es erlauben, solltest Du möglichst viele URLs bei einem Sortimentswechsel weiterleiten. Falls das nicht möglich ist, solltest Du zumindest gewährleisten, dass die wichtigsten Produkt-URLs berücksichtigt werden. Das sind z. B. Seiten, über die Du aufgrund guter Google-Rankings viele Kunden gewinnen konnten. Auch Seiten, die extern gut verlinkt sind, fallen in diese Kategorie. Schließlich sind gute Backlinks sehr wichtig für den SEO-Erfolg einer Website und sollten nicht ins Leere laufen. Achte deshalb darauf, dass Seiten, auf die externe Links verweisen, nicht einfach gelöscht werden, sondern ggf. auf eine andere URL weiterleiten. Durch ein solides Weiterleitungs-Konzept können somit viele Rankings bei einem Sortimentswechsel erhalten bleiben.
Was geklickt wird, gefällt! Webseiten, auf die überdurchschnittlich viele Suchende klicken, scheinen prinzipiell interessanter zu sein und bieten aus Googles Sicht offensichtlich die Antwort auf die Frage im Suchschlitz. Deshalb hat eine Webseite im organischen Bereich von Google, auf die überdurchschnittlich viele Menschen klicken, gute Chancen, zukünftig weiter oben angezeigt zu werden.
Google wertet deshalb die Klickraten in den Suchergebnissen aus, um den Suchenden die relevantesten Inhalte zu präsentieren. Eine gute Möglichkeit, diese Klickraten zu verbessern, sind die sog. Rich Snippets.
Mit Rich Snippets kannst Du die Google-Suchergebnisse mit Erweiterungen durch strukturierte Daten aufpeppen und sich mehr Klicks sichern. Die folgende Abbildung zeigt, welche Rich Snippets speziell für Onlineshops interessant sind, nämlich die Erweiterung des Suchergebnisses um Bewertungs- und Produktdaten.
Abbildung 2: Rich Snippets für Onlineshops: Produktdaten & Kundenbewertungen in den Google-Suchergebnissen präsentieren
Der Einsatz von Rich Snippets hat viele Vorteile:
mehr Aufmerksamkeit im Suchergebnis
mehr Klicks
dadurch evtl. bessere Rankings
und das alles bei einer recht einfachen Integration.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Du an die begehrten Rich Snippets kommst:
Die Produkt- und Bewertungsdaten werden im Seitenquelltext mit einem speziellen HTML-Code ausgezeichnet, sodass Google durch das Crawling der Seiten weiß, welche Daten als Rich Snippets dargestellt werden können.
Wie der Code dazu aussehen muss, beschreibt Google auf den Hilfeseiten zu den Webmaster Tools.
Eine recht neue Möglichkeit, um auch ohne Programmierarbeiten an Rich Snippets zu kommen, ist der Data Highlighter in den Google Search Console. Damit kannst Du in Deinem Shop per Mausklick Elemente markieren, die Produktdaten enthalten, wie Preis, Artikelverfügbarkeit, etc. Auch Produktbewertungen können damit markiert werden. Das Tool dient dazu, Google mitzuteilen, woher die Informationen für die Darstellung von Rich Snippets für Deine Website kommen sollen. Probiere es vielleicht direkt einmal aus. Die Arbeiten mit dem Data Highlighter nehmen nur wenige Minuten in Anspruch und können sich wirklich sehr lohnen.
Folgendes klingt nach einem SEO-Traum für jeden Shopbetreiber: Du lässt durch einen einmaligen programmiertechnischen Eingriff Dein Shopsystem so konfigurieren, dass es unzählige neue, für Google indexierbare Seiten produziert. Du musst dich selbst um nichts kümmern: Keine Seiten im CMS anlegen, keine Seitentitel schreiben, keine Texte einpflegen, einfach um gar nichts. Alles, was Du tun musst, ist dafür zu sorgen, dass die vielen neuen Bestellungen, die über diese Seiten kommen, ausgeliefert werden :-). Klingt gut, oder? Wie das funktionieren soll? Sehen wir es uns am Beispiel von Zalando an.
Jemand wählt in der Navigation eine Shop-Kategorie, z. B. Herren > Schuhe > Sneaker. Nun hat er die Möglichkeit, die Produktliste mit Hilfe der Filternavigation zu verfeinern, wie der folgende Screenshot zeigt.
Abbildung 3: Mit der Filternavigation lassen sich neue Seiten aufrufen, die für Google indexierbare URLs haben
Beispielsweise möchte er nur Sneaker der Marke Adidas ansehen. Deshalb wählt er in der Sidebar die Marke Adidas aus, was dazu führt, dass eine neue Seite geladen wird, die auch eine eigene URL hat. Genau wie der Shopbesucher im Beispiel klickt sich auch der Googlebot durch die Navigation und die Filternavigation. Was Google dann findet, ist eine Seite, die sehr relevant für das Keyword "Adidas Herren Sneaker" ist. Für also genau den Suchbegriff, den jemand bei Google eingeben würde, wenn er nach einer solchen Seite sucht. Weil die Seite von Zalando so relevant ist, ranked sie auch auf Position eins für dieses Keyword (Stand Januar 2014).
Wie macht Zalando das? Der Trick ist, dass die automatisch generierte Seite die Informationen aus der gewählten Produktkategorie (Herren, Sneaker) und der Filternavigation (Marke: Adidas) an für Suchmaschinen relevanten Stellen auf der erzeugten Seite verwendet. Diese sind z. B.
URL: http://www.zalando.de/herrenschuhe-sneaker/adidas/
Title-Tag: "adidas Sneaker für Herren jetzt versandkostenfrei bestellen | Zalando"
Meta-Description: "adidas Sneaker bei Zalando: Riesen Auswahl, Top-Marken, 100-Tage-Rückgaberecht! Jetzt adidas Herren Sneaker versandkostenfrei bestellen: ►ZALANDO"
H1-Überschrift: "Sneaker von adidas bei Zalando: (221 Artikel gefunden)"
Bei Zalando hat man zudem darauf geachtet, dass die Auswahlmöglichkeiten in der Sidebar anklickbare Links sind, denen der Googlebot folgen kann, was zum Crawlen und Indexieren der entsprechenden Seiten führt. Auf diese Weise gelingt es, dass sehr viele zusätzliche Seiten im Googleindex sind, die niemand manuell anlegen musste und die sich einfach durch die Filternavigation ergeben. Achte beim Einsatz dieser Technik auf folgende Punkte:
URL-Generierung nur beim ersten oder den ersten beiden Filtern
Es sollten keine Unmengen an Seiten entstehen, die von Google indexiert werden können. Denn das wird evtl. als Spam gewertet. Bei zwei oder mehr Filtern sollten die daraus resultierenden Seiten auf NoIndex stehen. Ggf. aber auch erst ab dem dritten Filter, je nachdem, was zu sinnvollen Seiten führt (Seiten, die Keywords mit einem signifikanten Suchvolumen abdecken).
Verzicht auf JavaScript
Die Filternavigation muss auch ohne aktiviertes JavaScript im Seitenquelltext vorhanden sein, damit Google den Links in jedem Fall folgen kann.
Evtl. eigene XML-Sitemap
Evtl. lege sogar eine eigene XML-Sitemap für die Filterseiten an, um Google das Auffinden der Seiten zu erleichtern.
Automatische Generierung von SEO-Elementen
Das Shopsystem sollte für die Filterseiten automatisch sinnvolle URLs, Title Tags, Meta Descriptions und H1-Überschriften nach einem vorgegebenen Schema generieren.
Schaffe mit Hilfe der Filternavigation also neue SEO-relevante Seiten, um für zusätzliche Keywordkombinationen zu ranken. Diese Methode hängt natürlich von dem eingesetzten Shopsystem ab. Es kann recht einfach möglich sein, aber auch einen größeren programmiertechnischen Eingriff darstellen.
Die Produkt-Kategorieseiten von Onlineshops sind wichtige SEO-Landingpages, mit denen man die Möglichkeit hat, für generische / allgemeine Keywords gut bei Google zu ranken. Wenn Du beispielsweise eine große Auswahl an LED-Fernsehern in Deinem Onlineshop hast, ist die Shop-Kategorie "LED Fernseher" eine ideale Landingpage für generische Keywords wie "LED TV" oder "LED Fernseher". Jedenfalls eine deutlich bessere Landingpage als eine Produktseite eines speziellen LED-Fernsehers, denn auf der Kategorieseite findet der Suchende, der über Google kommt eine ausreichende Auswahl an Geräten. Er hat sich ja noch nicht für einen speziellen Fernseher entschieden, sonst hätte er z. B. nach dem Modell "LG 47LM960V" gesucht. Landet er auf der Kategorieseite, klickt er also i. d. R. nicht so schnell auf den Zurück-Button seines Browsers, sondern sieht sich die Produkte an und bleibt eine Weile bei Ihnen im Shop, was ein positives Rankingsignal für Google ist.
Ist die entsprechende Kategorieseite jedoch nicht suchmaschinenoptimiert, kommt es oft vor, dass an deren Stelle eine Produktseite oder eine weniger relevante andere Shop-Kategorieseite Dein bestes Ranking für das angestrebte Keyword belegt. Was musst Du nun unternehmen, damit die Shop-Kategorie in den Augen des Googlebots an Relevanz gewinnt und Deine Produktseiten im Ranking überholt? Du solltest dazu mindestens folgende OnPage-Maßnahmen ergreifen:
Verwendung des Keywords in Title-Tag, Meta-Description und Überschrift (H1) der Kategorieseite
Schaffung von Textinhalten auf der Seite
Gerade der zweite Punkt ist sehr wichtig. Verglichen mit Blogbeiträgen, News-Artikeln und ähnlichen textbasierten Internetseiten hat eine Shopkategorie für den Googlebot recht wenig Textinhalt zu bieten. Google liebt jedoch Textinhalte, weil der Algorithmus daraus viele Informationen extrahieren kann, die Google bei der Beurteilung helfen, für welche Themen eine Seite relevant ist und für welche Keywords sie demnach in den Suchergebnissen gelistet sein soll. Damit zusätzliche Textinhalte auf Kategorieseiten einen positiven SEO-Effekt haben, solltest Du jedoch auf einige Dinge achten, die oft falsch gemacht werden.
Der Text sollte in erster Linie für Deine Kunden geschrieben werden und diesen wirklich Mehrwert bieten. Z. B. Infos, auf welche Kriterien die Kunden achten sollten, wenn Du Produkte aus der entsprechenden Kategorie kaufen möchten. Nur dann ist die Integration eines "SEO-Textes" auf einer Produktkategorie auch gerechtfertigt. Als solche SEO-Texte vor einigen Jahren bei Onlineshops beliebt wurden, haben es sich viele sehr leicht gemacht und genauso minderwertige wie uninteressante Texte verwendet. Einfach nur, damit zusätzlicher Text mit den entsprechenden Keywords auf der Seite war. Was dabei herauskam, war oft eine Farce und sicher nicht im Sinne von Google, was das Beispiel aus Abbildung 4 verdeutlicht.
Im Beispiel sollte die Kategorieseite "Westernstielfel" eines bekannten Mode-Onlineshops etwas relevanter für Keywords wie "Westernstiefel" gemacht werden. Deshalb informiert man seine Kunden auf der Kategorieseite seitdem über den "Western-Stiefel und seine Geschichte".
Abbildung 4: Beispiel für einen belanglosen SEO-Text ohne Mehrwert für den Kunden
Mal ehrlich: Was bringt es den Kunden, wenn sie erfahren, dass Westernstiefel historisch gesehen aus dem "Wilden Westen" kommen und ursprünglich von Cowboys getragen wurden ;-). Wenn schon ein SEO-Text, dann bitte mit echtem Mehrwert. Schließlich kannst Du mit einem guten Kaufratgeber-Text auch Deine Expertise verdeutlichen und damit zusätzliche Kaufanreize schaffen.
Achte darauf, dass Deine Kategorietexte nicht offensichtlich suchmaschinenoptimiert sind. Vermeide häufige Keywordnennungen, denn das simple Optimieren der Keyworddichte bringt schon längst keine dauerhaften Rankingverbesserungen mehr. Texte, die bestimmte Keywords häufig enthalten, sind meist schlecht leserlich und fallen bei Google negativ auf. Man spricht von Überoptimierung, was sogar Rankingverschlechterungen zur Folge haben kann. Du solltest Deinen Textern zwar mitteilen, welche Wörter in jedem Fall verwendet werden sollen, aber zusätzlich auch, dass es nicht das Ziel ist, diese möglichst oft zu nennen, sondern nur an sinnvollen Stellen. Häufig wurden auch zu lange Texte verwendet, einfach nur, damit man möglichst oft das Keyword auf der Seite nennen konnte. Das gilt es auch zu vermeiden. Deine Texte sollten besser kurz und informativ sein.
Viele SEO-Texte waren in den vergangenen Jahren so schlecht, dass die Shopbetreiber sie an Stellen platziert haben, an denen sie möglichst niemand zu Gesicht bekommt. Meistens unterhalb der Produktliste, im Footer oder auch in Sidebars. Inzwischen ist Google jedoch recht gut darin, zu erkennen, in welcher Region einer Seite ein Inhalt steht. Inhalte, die im oberen Bereich einer Seite stehen, sind für Google wichtiger. Inhalte im Contentbereich erhalten eine höhere Gewichtung als Inhalte in Sidebars oder Footern.
Deshalb solltest Du darüber nachdenken, ob Du Deinen Kategorietext lieber oberhalb der Produktliste beginnen lässt. Den kompletten Text oberhalb zu platzieren, wäre aus Conversion-Optimierungs-Sicht jedoch fatal, da er den Produkten sehr viel des knappen Platzes im wertvollen sichtbaren Bereich wegnehmen würde. Eine Zwischenlösung ist, den Kategorietext aufklappbar zu machen. D. h. es sind erst nur 2-3 Zeilen des Textes sichtbar und der Rest wird erst ausgeklappt, wenn jemand auf einen Weiterlesen-Link klickt. Besser wäre es jedoch, wenn der Klick auf den Weiterlesen-Links nach unten scrollt, wo der Text dann unterhalb der Produktliste fortgeführt wird. Denn Google wertet teilweise ausgeblendeten Text schwächer als sofort sichtbaren Text. Hier ein Beispiel für eine solche Textintegration.
Abbildung 5: Beispiel für die Integration von zusätzlichem Text auf einer Onlineshop-Kategorieseite. Besonders wichtig: Text oberhalb der Produktliste
Die Verlinkung Deines Onlineshops ist ein sehr wichtiger SEO-Erfolgsfaktor. Eine gute OnPage-Optimierung alleine bringt oft wenig, wenn die Mitbewerber besser verlinkt sind. Jeder Link einer externen Website ist für Google wie ein Votum für Deinen Shop. Je mehr dieser Votes Du hast, sprich je mehr Links auf Deine Website verweisen und je vertrauenswürdiger diese sind, desto höher sind die Chancen, dass die beschriebenen OnPage-Maßnahmen die Rankings Deines Shops deutlich nach oben ziehen. Verzichte auf die billigen Backlinkpakete, die man bei diversen Dienstleistern einkaufen kann.
Es geht nicht darum viel mehr Backlinks als die Konkurrenz zu haben. Nachhaltig besser ranked, wer die besseren Links hat. Die besten Links sind die, an die andere nicht so ohne weiteres herankommen. Nutze deshalb die exklusiven Verlinkungsmöglichkeiten, die sich Dir als Shopbetreiber bieten. Bitte z. B. Lieferanten, Hersteller und Dienstleister auf Dich zu verlinken.
Nein, tust Du nicht ;-) Auch wenn Du alle beschriebenen Maßnahmen umgesetzt hast, dauert es meist eine Weile, bis ein messbarer Effekt eintritt. Suchmaschinenoptimierung wirkt nicht von heute auf morgen. Google muss Deinen Onlineshop erst wieder und wieder crawlen, beseitigte Fehler erkennen (z. B. Duplicate Content), neue Seiten finden und indexieren (z. B. Seiten durch Filternavigation) oder neue Verlinkungen Deines Shops entdecken, beobachten und bewerten. Je nachdem, wie umkämpft die Plätze in den Suchergebnissen in Deiner Branche sind, kann das einige Wochen bis Monate dauern. Für die Suchmaschinenoptimierung wird derjenige belohnt, der Ausdauer und Durchhaltevermögen beweist. Wer seinen Shop kontinuierlich verbessert, kann die begehrten SEO-Früchte ernten: Rankings, Traffic und Umsatz.
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