Mobile User Experience


Analog zur User Experience, verwendet man den Begriff "Mobile User Experience" (deutsch: mobiles Nutzererlebnis, kurz: Mobile UX) für das Erlebnis, das der User hat, wenn er ein mobiles Angebot nutzt, beispielsweise eine mobile Website oder eine App.

Definition

Das Konzept der Mobile User Experience umfasst die gesamte Wahrnehmung und die Erfahrung, die ein User beim Nutzen eines mobilen Angebots macht. Dazu zählen etwa die Navigation, die Responsivität und die Reaktivität. Im Zuge der zunehmenden Internetnutzung über mobile Endgeräte, stehen zur Optimierung der Mobile User Experience immer mehr Methoden wie das Prinzip des Mobile First bzw. Mobile Only und Testing-Verfahren zur Verfügung.[1]

Denn die Erfahrungen, die eine Person beim Besuch einer Seite oder App macht, können sehr unterschiedlich ausfallen. Je nachdem, ob der User etwa mit einem kleinen Smartphone-Modell surft oder über das große Display eines Tablets mit einer Anwendung interagiert. Zudem verfügen die verschiedene Modelle mobiler Endgeräte über sehr unterschiedliche Funktionen, beispielsweise in Bezug auf Wischgesten, Dateneingabe oder Ausrichtung des Displays.

Ziele der Mobile User Experience

Wird die Mobile User Experience gezielt verbessert, empfinden die User die Nutzung einer App oder einer mobilen Website als positiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese wiederholt oder sogar regelmäßig verwenden, steigt dadurch. Wird hingegen das bestehende Webdesign der normalen Website lediglich an das kleinere Display angepasst, entspricht dies in den wenigsten Fällen den Erwartungen der User. [2]

Elemente einer positiven Mobile UX

Damit die mobile Nutzererfahrung positiv ausfällt, müssen Webdesigner auf verschiedene Aspekte achten. Wenn der User eine App oder eine mobile Website verwendet, möchte er ein bestimmtes Ziel erreichen, z. B. eine Bestellung tätigen, eine Information einholen oder sich unterhalten lassen.

Die Funktionalität muss deshalb so ausgerichtet werden, dass der Nutzer seine Bedürfnisse möglichst schnell befriedigen kann. Dabei wird die Funktionalität durch ein mobiles Design unterstützt. Hier ist es besonders wichtig, die mobile Usability zu erhöhen. Typische Maßnahmen in diesem Bereich sind[3]:

  • sich auf die Funktionen konzentrieren, die für mobile Nutzer am wichtigsten sind (z. B. bei der Bahn Fahrpläne und Online-Ticketbuchung vor reinen Informationsangeboten);
  • Funktionen anbieten, die nur für die Nutzer mobiler Endgeräte nützlich sind (z. B. ein Barcode-Scanner);
  • die wichtigsten Funktionen und Inhalte für mobile Endgeräte optimieren;
  • alle Funktionen und Inhalte in eine sinnvolle Reihenfolge und Struktur bringen;
  • auf alle wichtigen Funktionen direkt von der Startseite aus verlinken;
  • möglichst kurze Wege durch die Navigation sicherstellen (maximal drei Klicks/Fingertips);
  • Navigationselemente so gestalten, dass sie mit dem Finger präzise gedrückt werden können;
  • die Navigation mit selbsterklärenden, klaren Schaltflächen versehen;
  • Texte an die kleinere Displaygröße anpassen und kompakter fassen;
  • korrekte Skalierung von Bildern;
  • keine direkte Kopie der eigentlichen Website mit abgespecktem Funktionsumfang anfertigen;
  • sowohl die horizontale als auch die vertikale Ausrichtung des Displays mobiler Endgeräte beachten;
  • Eingabe von Daten durch Verzicht oder Minimierung von Ausfüllformularen vereinfachen;
  • Autovervollständigen und Rechtschreibkorrektur anbieten;
  • auf Technologien verzichten, die nicht von jedem Endgerät unterstützt werden (z. B. JavaScript, Java, Flash oder Frames)

Bedeutung für das Mobile Marketing

Im Mobile Marketing steht und fällt der Erfolg einer App oder einer mobilen Website mit der Mobile User Experience. Immer mehr Nutzer greifen für ihre Internetaktivitäten auf mobile Endgeräte statt dem klassischen, stationären Computer zurück. Will ein Unternehmen sicherstellen, dass sein Webauftritt – und damit einhergehend die Marketing- und Sales-Ziele – zielführend und erfolgsverbrechend sind, muss die Mobile User Experience optimiert sein.[4] Nicht nur aus Gründen der Kundenzufriedenheit, sondern auch aus SEO-Perspektive.

Macht ein User bei der Nutzung schlechte Erfahrungen, wird nicht zum Ziel begleitet oder funktioniert die App nicht richtig, lässt er sich nicht in einen regelmäßigen Nutzer oder einen Kunden verwandeln. Im schlimmsten Falle schädigt ein solcher Kunde dem Unternehmen sogar zusätzlich, nämlich wenn er die App im Apple AppStore oder im Google Play Store negativ bewertet und dadurch anderen Nutzern von den eigenen Erfahrungen berichtet.

Einzelnachweise

  1. UX Testing: Mobile Usability Usability.de. Abgerufen am 09.05.2021
  2. Mobile User Experience: Der erste Eindruck zählt Entwickler.de. Abgerufen am 09.05.2021
  3. Mobile Usability Tipps Ryte. Abgerufen am 09.05.2021.
  4. Warum es wichtig ist, in eine gute Mobile User Experience zu investieren ADZINE. Abgerufen am 09.05.2021

Weblinks