Website User Experience (WUX)

In Abgrenzung zur Mobile User Experience und der generischen User Experience, beschreibt der Begriff der Website User Experience, kurz: WUX, die Nutzererfahrung beim Surfen auf einer Website. Jedoch liegt bei der Website User Experience der Fokus auf der Optimierung einer Website. Die Optimierung soll unter Berücksichtigung klassischer Best Practices die Nutzererfahrung verbessern.

Faktoren und Schwachstellen

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Erfahrungen, die ein User beim Besuch einer Website macht, beeinflussen. Von diesen Faktoren ist abhängig, ob ein Nutzer mit dem Website-Besuch zufrieden ist oder nicht. Diese Zufriedenheit bzw. das Fehlen eben jener schlägt sich unmittelbar auf die Conversion Rate nieder.

Der wichtigste Faktor, der diese Website User Experience beeinflusst ist die Geschwindigkeit. Braucht eine App oder eine Website zu lange, um alle Inhalte zu laden, werden potentielle Besucher abspringen, bevor die Seite überhaupt vollständig sichtbar ist. Die Ladezeit ist für den ersten Eindruck verantwortlich. Sie ist das erste Element, mit dem ein Nutzer beim Besuch einer Website in Kontakt kommt.

Es gibt Tausende Komponenten, die den Erfolg einer Website ausmachen. Das reicht von der Qualität der verwendeten Bilder und der Page Speed bis hin zur Schriftgroße und der Kohärenz der Sitemap. Zu den gängigsten Schwachstellen einer Website zählen:

  • deren Design,
  • der Einsatz von Calls to Action,
  • die Kompatibilität mit anderen Endgeräten und Kanälen,
  • der Content.

Um zu verstehen, welche Faktoren genau die Website User Experience in welchem Maße bestimmen, kann ein User Experience Web-Test Aufschluss geben[1]. Üblicher Weise lassen sich Schwachstellen mit bereits erprobten Mitteln aus klassischem SEO, Qualitätssicherung und Performance-Optimierung beheben.

Bestandteile der Website User Experience

Die oben genannten Faktoren und Elemente, die den Erfolg der User Experience einer Website determinieren, lassen sich auf unterschiedlichem Wege optimieren. Die 5 wichtigsten Bestandteile der Website Optimierung im Sinne der User Experience sind dabei:

1. klassisches Onpage-SEO,

2. Website Qualitätssicherung,

3. Page Speed,

4. Barrierefreiheit,

5. Compliance.

WUX Optimierung mit SEO

Content, der relevant ist, der hält, was er in der Description verspricht, die in den Suchergebnissen ausgegeben wird, wird die Website User Experience automatisch verbessern[2]. Denn der Nutzer findet ohne große Umschweife die Information, nach der er zuvor gesucht hat. Hierfür sollten die passenden Keywords recherchiert und integriert werden. Weitere SEO-Maßnahmen umfassen etwa:

  • die Strukturierung des Contents in kürzere Absätze mit relevanten Zwischenüberschriften,
  • den Einsatz von Bulletpoints, Listen und Tabellen,
  • optimierte Bilder und Grafiken, die Textinhalt zusammenfassen oder verbildlichen,
  • Fragen verwenden, die man gleich auch beantwortet,
  • Graphen und Diagramme
  • Vermeidung von Duplicate Content
  • optimale Verwendung von Redirects / Weiterleitungen.

WUX Optimierung durch Qualitätssicherung

Für eine fehlerfreie Website ist nicht nur die Performance ausschlaggebend. Immer wieder müssen unterschiedliche Faktoren auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Hierzu zählen neben ungültig gewordenen Links auch Fehler im Code[3]:

  • zu große CSS und Java Skripte,
  • überflüssig oder unbrauchbar (gewordene) Skripte,
  • inkompatible Schriftarten,
  • die Korrektheit und Vollständigkeit der Site Map.

WUX Optimierung für besseren Page Speed

Die Page Speed ist, wie erwähnt, das Gateway, um überhaupt nennenswerten Traffic auf einer Website zu generieren. Mit diversen SEO-Methoden, wie der Größenoptimierung von Bildern oder der Abschaltung überflüssiger JavaScripts, kann die Ladegeschwindigkeit einer Website schon verbessert werden. Weitere Maßnahmen, um die Page Speed zu optimieren, sehen etwa folgende Aspekte vor[4]:

WUX Optimierung dank Barrierefreiheit

Barrierefreier Zugang gewinnt immer mehr an Bedeutung[5]. Damit ist nicht nur gemeint, dass der Zugriff auf eine Website von allen Endgeräten (mobil und stationär) aus möglich sein sollte – in diesem Fall soll für die mobile User Experience optimiert werden. Das Konzept der Barrierefreiheit umfasst im Sinne der Website User Experience vor allen Dingen auch die User selbst. Mit der Optimierung der Barrierefreiheit soll also allen Usern der Zugang zu Web-Inhalten ermöglicht werden – und zwar, ohne, dass die Qualität und Quantität einer Website darunter leiden dürfte.

Hierzu müssen Websites etwa auf Sprachsteuerung oder Sprachsuche ausgelegt werden. Auch Content, der auf unterschiedliche Weise wiedergegeben werden kann – durch Vorlese-Funktionen etwa oder in verschiedenen Sprachen, in einfacher Sprache oder in variabler Schriftgröße – erhöht die Barrierefreiheit einer Website und damit deren Usability, Ranking-Chancen und Trafficraten.

Um sicherzustellen, dass Webseiten, die für bestimmte Sprachen bzw. Länder relevant sind, von User gelesen und somit auch von Suchmaschinen als relevant erachtet werden, müssen Aspekte der Mehrsprachigkeit beachtet werden. Bei internationalen Domains ist deshalb v.a. der Einsatz von hreflang unverzichtbar.

Zu guter Letzt beeinflusst die Klicktiefe die Barrierefreiheit der Website User Experience – eine geringe Klicktiefe beeinflusst die Website User Experience dabei positiv: User, die weniger Klicks durchführen müssen, um an ihr Ziel zu gelangen, erleben eine bessere WUX, als diejenigen die erst über viele Umwege an ihr Ziel gelangen.

WUX Optimierung bei der Compliance

Mit der Einführung der DSGVO rückten die Nutzerrechte wie nie zuvor in den Vordergrund. Beim Besuch einer Website dürfen so lange keine Cookies gesetzt werden, bis der User aktiv sein Einverständnis gibt. Außerdem muss man ihm die Gelegenheit bieten, selbst entscheiden zu können, welche seiner Daten getrackt werden dürfen und ihm muss das Recht auf Auskunft über und Löschung seiner Daten zugestanden werden. Auch hier kann man Optimierungen vornehmen, um die Website User Experience zu verbessern, ohne zu riskieren, dass man bestimmte Verordnungen und Vorschriften nicht einhält. Drei wichtige Faktoren bei der Compliance Optimierung im Kontext der Website User Experience sind:

  • Zeit: dabei sollte die Zeit reduziert werden, mit der man sich mit der DSGVO auseinandersetzen muss.
  • Kosten: die Optimierung sollte die Kosten im Zusammenhang mit der DSGVO reduzieren.
  • Komplexität: die Einwilligungslösung sollte einfach und verständlich gehalten werden; das ist wohl aufgrund der geringeren Wartungsaufwendungen auch im Sinne eines jeden Website-Administratoren.

Hierfür stehen verschiedene Herangehensweisen zur Verfügung. Etwa kann man die personenbezogenen Daten auf verschiedenen Systeme separieren. So werden persönliche Informationen in jeweils separaten Systemen isoliert, die als „Identity and Access Management“ (kurz: IAM) Systeme bekannt sein. Vorrangig verwalten sie User, deren Einwilligungen und Zugriffsmöglichkeiten. Alternativ lässt sich eine Consent Lifecycle Management Lösung implementieren, die die Einverständnis sicher speichern, sodass er jederzeit überprüft und sogar zurückgenommen werden kann. Üblicherweise sind in solchen Lösungen APIs integriert, die andere Datenverarbeitungssysteme die Überprüfung auch von extern möglich macht. Eine dritte Alternative überlässt die Datenverwaltung bzw. Auswahl der Daten, zu deren Speicherung und Verarbeitung sie ihr Einverständnis geben, den Usern selbst.

Ein weiterer Punkt, der die Website User Experience in Sachen Website Compliance positiv beeinflusst ist die SSL-Verschlüsselung, um Usern ein abgesichertes Surf-Erlebnis sicher zu stellen und Daten verschlüsselt zu übermitteln.

Schließlich zahlt es positiv auf die Website User Experience aus, wenn vorgeschriebene Website-Standards wie die Richtlinien für barrierefreie Webinhalte von W3C eingehalten werden. Diese beschreiben, wie Webseiten Usern mit Behinderung uneingeschränkt zugänglich und nutzbar gemacht werden müssen.


Einzelnachweise


Weblinks