Nutzerfluss


Der Nutzerfluss ist ein Bericht in Google Analytics, der die Klickpfade oder Trampelpfade von Nutzern visualisiert und zu den Analysemethoden des Besucherflusses gezählt wird.[1] Mithilfe des Nutzerflusses kann analysiert werden, welche Seiten Nutzer zum Einstieg besuchen, wohin sie auf der Website navigieren und an welchen Stellen sie wieder aussteigen. Diese Daten können dazu benutzt werden, die Zugriffe aus unterschiedlichen Quellen zu untersuchen und Muster in der Verwendung der Website festzustellen, um den Webauftritt hinsichtlich verschiedener Aspekte zu optimieren – etwa Seiten und Pfade, die nicht effektiv sind. Alternative Bezeichnungen für den Nutzerfluss sind Besucherstrom, Besucherfluss, Benutzerstrom oder Visitor Flow (deutsch: Nutzerfluss).

Allgemeine Informationen zum Thema

Der Nutzerfluss gibt Einblicke in das Surfverhalten der Nutzer, indem die Anzahl der Sitzungen den Abbrüchen gegenübergestellt und alle besuchten Seiten erfasst werden. Google Analytics bildet selbstständig einzelne Interaktionsmuster und zeigt das Verhältnis von Sitzungen und Abbrüchen diesbezüglich an. Es sind also keine besonderen Voraussetzungen für diese Art von Bericht notwendig. Um sich den Bericht Nutzerfluss anzeigen zu lassen, ist lediglich eine Anmeldung im Konto von Google Analytics erforderlich und natürlich muss die Website via Tracking Code mit GA verbunden und als Property (deutsch: Objekt, das mit einem Konto verknüpft ist) ausgewählt werden.

Mit dem Bericht Nutzerfluss kann festgestellt werden, ob und inwiefern die Erwartungen von Nutzern durch die Website erfüllt werden.[2] Ist dies nicht der Fall, sind die Abbrüche im Vergleich zu den Sitzungen entsprechend hoch. Die Interaktionen bestehen lediglich aus häufig verwendeten Klickpfaden, können aber sowohl gelöscht als auch hinzugefügt werden (Schritt hinzufügen). Für die Analyse von Conversionspfaden stellt Google Analytics einen gesonderten Report bereit, weshalb Interaktionen nicht mit Conversions oder eigens definierten Ereignissen verwechselt werden sollten.

Funktionsweise

Der Bericht Nutzerfluss ist in GA unter dem Menüpunkt Zielgruppe/ Nutzerfluss ersichtlich. Üblicherweise werden alle Nutzer beziehungsweise 100% der Sitzungen dargestellt und mit Flussdiagrammen miteinander verknüpft. Die Sitzungen sind grün unterlegt, die Abbrüche erscheinen in roter Farbe direkt daneben. Von den Sitzungen und Abbrüchen führen Besucherströme zu den häufigsten Interaktionen, wo wiederum Sitzungen und Abbrüche relativ zu den Besucherströmen dargestellt werden. Folgt man diesen Besucherströmen, die den Durchgangstraffic bilden, wird deutlich, welche Seiten Nutzer als Einstiegsseite verwenden, welche Seiten sie während einer Sitzung besuchen und wo sie wieder aussteigen. Ein Hineinzoomen in diesen visuellen Bericht ist am linken Rand möglich. Wird der Cursor der Maus über die Berichtsfelder bewegt, werden kumulierte Daten für einzelne Knoten beziehungsweise Seiten angezeigt.

Ein Klick auf Alle Nutzer öffnet ein Pull Down Menü, das bestimmte Dimensionen und Standardsegmente zur Auswahl anbietet. Mit diesen Optionen lassen sich die Nutzer in Gruppen oder Segmente einteilen, um zum Beispiel das Klickverhalten von Tablet- und Smartphone-Nutzern zu analysieren oder organische und bezahlte Zugriffe zu vergleichen. Mit diesen Optionen können ganz unterschiedliche Besucherquellen, Zugriffe und weitere Dimensionen wie Käufe, Conversions oder Absprünge untersucht werden. Auf diese Weise können die Daten im Bericht Nutzerfluss unter verschiedenen Gesichtspunkten heruntergebrochen werden – wobei sich dieses Menü stets auf die Standard-Nutzersegmente bezieht. Die Dimensionen sind immer der Startpunkt eines Berichts. Je nach Wahl werden die Daten relativ zu einer Dimension angezeigt und können auch durch reguläre Ausdrücke selektiert werden.[3]

Die Standardeinstellung betrachtet alle Nutzer und ordnet sie den Herkunftsländern (Dimension: Land) des Zugriffes zu. Ein Klick auf Land öffnet ein weiteres Pull Down Menü, das zur Eingrenzung der Daten verwendet werden kann. Hier sind zahlreiche Optionen wählbar, sodass der Nutzerfluss nach den demografischen Merkmalen, Eigenschaften des Endgerätes oder dem Kanal, über den die Nutzer gekommen sind, geordnet werden kann. Kanal- und Kampagnenvergleiche sind ebenso möglich wie Gegenüberstellungen von Zielgruppen und Trafficquellen, um zum Beispiel besonders effektive Kanäle oder wertvolle Zielgruppen zu identifizieren. Auch eigens definierte Segmente können in den Bericht Nutzerfluss mit einfließen. Zudem können Zeiträume, in denen Zugriffe stattgefunden haben, eingegrenzt und miteinander verglichen werden.

Beispiele für Anwendungen des Nutzerflusses

Mit dem Bericht Nutzerfluss können zahlreiche Webanalyse-Szenarien durchgeführt werden. Im Einzelfall sind die Möglichkeiten von dem Ziel der Website, der IT-Infrastruktur und der Verknüpfung zwischen Analysesoftware und dem digitalen Produkt abhängig. Möglich sind generell:[4]

  • Ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Marketing-Kanälen im Hinblick auf die Zugriffszahlen.
  • Berichte durch Segmente anzureichern und die Analyseebenen zu vertiefen.
  • Verschiedene Nutzerinteraktionen zu erfassen und den Website-Content zu optimieren.
  • A/B-Tests von verschiedenen Klickpfaden und der jeweiligen Benutzerführung.
  • Testen von Browsern und Bildschirmeinstellungen, sodass nicht unterstütze Browser und Einstellungen identifiziert werden können.
  • Eine Analyse der Pfade, die Nutzer bevorzugen.

Bedeutung für die Webanalyse

Durch die granuläre Perspektive auf Nutzerströme können Webmaster und Seitenbetreiber im Detail nachvollziehen, wie Nutzer ihre Website verwenden. Um allerdings die richtigen Schlüsse aus dem Bericht ziehen zu können, sind sowohl die Eigenschaften der Nutzer als auch die Informationsarchitektur der Website zu beachten. Denn mithilfe der beiden Pull Down Menüs können die Nutzer segmentiert werden und spezielle Segmente sind nur sinnvoll, wenn Vergleiche angestellt werden sollen – etwa zwischen Kampagnen, Kanälen, Nutzergruppen oder unterschiedlichen Inhalts-Bereichen der Website.

Aus Sicht der Website und der Nutzerführung ist unbedingt auf Sackgassen und Ausstiegsseiten zu achten, da an diesen Ebenen in der Informationsarchitektur die Nutzer die Seite wieder verlassen. Ist der Durchgangstraffic gering und die Bounce Rate hoch, sind Änderungen an den Inhalten oder der Benutzerführung oft empfehlenswert. Ein Blick auf die Besucherströme geht also einher mit einer Betrachtung der Nutzerführung. Nur wenn der Nutzerfluss im Kontext einer oder mehrerer Dimensionen analysiert wird, lassen sich Rückschlüsse auf unbedingt notwendige Veränderungen an der Informationsarchitektur ziehen. Darüber hinaus können andere Berichte in Google Analytics dazu beitragen, diese Daten richtig zu interpretieren. Zu erwähnen wären Conversions, Verhalten und Akquisition.

Einzelnachweise

  1. Berichte zur Visualisierung des Besucherflusses support.google.com. Abgerufen am 12.07.2016
  2. Hol das Maximum aus Deinen Rankings – 5 schnelle Tipps e-commerce-blog.de. Abgerufen am 12.07.2016
  3. Berichte zur Visualisierung des Besucherflusses verwenden support.google.com. Abgerufen am 12.07.2016
  4. Daten mit dem Bericht "Nutzerfluss" analysieren support.google.com. Abgerufen am 12.07.2016

Weblinks