Wer zum ersten Mal ein eigenes SEO-Projekt startet, steht häufig vor einem vermeintlich hohen Berg an unlösbaren Aufgaben. Eines vorweg: Gerade als Newbie kannst Du noch gar nicht alles wissen. Es ist somit völlig normal, dass Du Dich ein wenig überfordert fühlst. Doch keine Angst, SEO kann man lernen. Die beste Voraussetzung für einen erfolgreiche Start ins SEO-Handwerk ist deshalb, erst einmal offen für Neues und mutig zu sein, Dinge einfach einmal auszuprobieren. Wichtig dabei ist, dass die Basics stimmen. Wir zeigen sie Dir.
Du wirst Dich vermutlich über diese negative Formulierung wundern. Doch so erkennst Du schnell, dass SEO zum Beispiel KEINE Zauberei ist und vor allem nicht mit Aussagen wie “In nur einer Woche auf Platz 1 bei Google” funktioniert. Suchmaschinenoptimierung ist nämlich in erster Linie vergleichbar mit einem Handwerk, das erlernbar ist. Außerdem ist der Begriff “Suchmaschinenoptimierung” eigentlich auch nicht mehr zeitgemäß, denn wir optimieren primär für User und dann für Google & Co. Fest steht: Wenn Dein SEO-Projekt Deinen Nutzern echten Mehrwert bietet und die Nutzung der Seite bequem und einfach ist, wird auch Google Dich mit guten Platzierungen auf den Suchergebnisseiten (SERPs) belohnen. Fangen wir an!
Diese Frage kannst Du Dir in zweierlei Hinsicht stellen. Zum einen bezieht sie sich auf Deine eigenen SEO-Kenntnisse und Fähigkeiten und zum anderen auf Dein Projekt.
Hast Du Dich zum Beispiel schon mit den kostenlosen SEO-Tools wie Google Analytics oder der Google Search Console vertraut gemacht? Oder verwendest Du schon die Ryte Suite?
Um Dein Wissen aufzufrischen, findest Du hier geeignete Artikel, die Dich weiterbringen:
Wenn Du tiefe Insights in die Performance Deines SEO-Projekts erhalten möchtest, kannst Du hier mit Ryte FREE kostenlos starten.
Du weißt jetzt, wie Du Dich über SEO-Basics informieren kannst und wo Du nützlichen Input für Dein aktuelles SEO-Wissen bekommst. Fangen wir jetzt konkret mit Deinem Projekt an.
Die wichtigste Aufgabe Deiner Website besteht darin, dass Sie das Bedürfnis Deiner Zielgruppe und somit die “User Experience” erfüllt. Deshalb solltest Du Deinen Nutzern hochwertige Inhalte bereitstellen, die Ihnen einen Mehrwert bieten. Zugleich sollte dieser Inhalt einzigartig sein. Kopierte Inhalte oder sogenannter “Duplicate Content” sind für Nutzer und Suchmaschinen wertlos. Worthülsen oder viele Füllworte braucht ebenfalls kein Nutzer.
Hochwertige Inhalte zeichnen sich sowohl durch ihren Gehalt und Nutzen für Besucher als auch durch ihre einfache Konsumierbarkeit aus. Warum das sinnvoll ist? Suchmaschinen durchsuchen das Web mit sogenannten Crawlern. Diese folgen Links und nehmen Inhalte von Webseiten in den Suchmaschinenindex auf. Für diese Arbeit haben sie nur begrenzt Zeit. Je einfacher sie Deinen Content erfassen können, desto besser können sie ihn indexieren und anderen Nutzern über Suchmaschinen bereitstellen.
Internetnutzer wiederum sind eher ungeduldig, wenn es ums Erfassen von Inhalten geht. Online haben wir andere Lesegewohnheiten als offline. Je einfacher Deine Texte online zu konsumieren sind, desto besser.
Damit Dein Content schließlich von Suchmaschinen und Nutzer einfach erfasst werden kann, benötigt er eine sinnvolle Struktur.
So gehst Du vor, um hochwertige Inhalte zu erstellen.
Damit Deine Textinhalte das Nutzerbedürfnis treffen, sollten sie wichtige Begriffe enthalten, die das Thema der Webseite umreißen oder näher beschreiben. Diese Suchbegriffe (Keywords) können Deine Besucher verwenden, um nach Deinen Inhalten in der Suchmaschine ihrer Wahl zu suchen. Deine Fragestellung lautet deshalb: Welche Begriffe könnte meine Zielgruppe verwenden, um nach meinem Angebot in einer Suchmaschine zu suchen?
Diese Frage stellst Du Dir nicht global für Deine gesamte Domain, sondern für jede einzelne Webseite.
Als nächstes solltest Du Dich fragen, welches Ziel Deine Besucher verfolgen, wenn Sie auf den Inhalt Deiner Webseite treffen: Wollen Sie etwas kaufen oder sich informieren?
Hier kannst Du zwischen sogenannten “transactional Keywords” und “informational Keywords” unterscheiden.
→transactional Keywords:
Wenn Nutzer diese Begriffe in der Suche verwenden, wollen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas kaufen. Typische Kombinationen sind hier “xy bestellen”, “xy kaufen”.
→informational Keywords:
Werden diese Suchbegriffe eingegeben, möchten sich Nutzer über ein Thema näher informieren oder sie suchen Empfehlungen. Beispiele: “apfelkuchen backen ideen”, “weihnachtsdeko selber machen”.
Anhand der Suchintention kannst Du schließlich sogenannte “Longtail-Keywords” definieren, die ebenfalls in Deinem Content enthalten sein sollten. Dabei handelt es sich um mehrteilige Suchbegriffe. Sie haben den Vorteil, dass zwar insgesamt weniger Nutzer danach suchen. Wenn diese Suchkombinationen jedoch in eine Suchmaschine eingegeben werden, wissen Nutzer schon viel genauer, was sie eigentlich wollen. Wenn ein Nutzer nach einem Klick auf ein Longtail-Keyword auf Deiner Webseite landet, ist dann die Chance höher, dass er genau das findet, wonach er gesucht hat und somit sein Nutzerbedürfnis perfekt erfüllt wird.
Grundsätzlich gilt:
Generische Keywords (allgemein gehaltene Begriffe, “Single Keywords”) weisen ein höheres Suchvolumen auf. Sie sind jedoch meistens stärker umkämpft und treffen nicht immer exakt das Nutzerbedürfnis.
Nach Longtail-Keywords suchen i.d.R. weniger Menschen. Doch treffen diese Keywords meist das Suchbedürfnis der Nutzer genauer. Ist Dein erstes SEO-Projekt ein Online-Shop, ist diese Erkenntnis noch wichtiger. Denn je besser Du das Suchbedürfnis triffst, desto höher ist die Chance, dass ein Besucher zum Käufer wird und eine sogenannte “Conversion” erzielt.
So findest Du Deine relevanten Keywords:
1. Überlege für jede URL, welches das wichtigste Keyword ist. Meistens stimmt dieses Keyword mit dem Kategorienamen oder einer Produktkategorie überein.
2. Führe eine Google-Suche durch und schau, welche Suchbegriffe noch zu Deinem Suchbegriff vorgeschlagen werden (= Google Suggest). Google greift dabei auf die Suchbegriffe zurück, die von Nutzern am häufigsten in Kombination mit diesem Keyword gesucht werden. Die Vorschläge von Google Suggest findest Du im unteren Bereich der Suchergebnisseite.
Abbildung 1: Google Sugggest zum Thema “suchmaschinenoptimierung”.
Dieses Beispiel zeigt Dir, dass Dein Content zum Thema “Suchmaschinenoptimierung” auch die Begriffe “suchmaschinenoptimierung google” oder “seo definition” enthalten sollte.
Extratipp: Als Inspiration kannst Du Dir natürlich auch die bei Google bestplatzierten URLs zu Deinem zentralen Suchbegriff genauer anschauen. Dort kannst Du sehen, wie Deine Mitbewerber das Keyword in ihrem Content verarbeitet haben.
Das ist schon einmal ein sehr einfacher Ansatz, um die wichtigsten Begriffe im Rahmen der Keywordrecherche zu ermitteln. Du möchtest bei Deinem ersten SEO-Projekt aber noch weitergehen? Gut, dann findest Du hier die passenden Tipps:
Wie Du ganz fix zu Deinen wichtigen Keywords kommst, zeigt Dir die 3-Minuten-Keywordrecherche von Eric Kubitz.
Noch tiefer in die Materie steigt Prof. Dr. Dominik Große Holtforth im Ryte Magazin ein.
Grundsätzliches: Auch wenn hier von Keywords die Rede ist, geht es beim Erstellen von hochwertigem Content nicht darum, wichtige Schlüsselbegriffe in einen Text zu pressen, um damit gute Platzierungen bei Google zu erzielen. Vielmehr stehen die zentralen Keywords einer Webseite für den thematischen Rahmen, in welchem der Text ein Nutzerbedürfnis erfüllen sollte.
Selbstverständlich sollten diese Begriffe auch in Deinen Website-Texten vorkommen. Nur so kann Google sie ja auch finden und Deine Webseite dem passenden Thema zuordnen und sinnvoll indexieren.
Die Hauptkeywords solltest Du auch in weiteren Elementen Deiner URL verwenden, um den sogenannten “Keywordfokus” zu stärken.
Füge das Hauptkeyword im Seitentitel ein.
Verwende das Hauptkeyword in der Meta-Description.
Platziere das Hauptkeyword in der Hauptüberschrift (h1-Tag)
Damit Dein Text perfekt auf den Nutzer ausgerichtet ist, hilft Dir außerdem die sogenannte “WDF*IDF-Analyse”. Es werden damit die bestplatzierten Webseiten in der Websuche in Bezug auf einen wichtigen Suchbegriff analysiert. Dabei ermittelt ein Tool, welche anderen Begriffe (=Terme) diese Seiten noch verwenden, um das Thema (=in diesem Fall der Suchbegriff) abzudecken. Das Ergebnis ist eine Kurve, welche die sogenannte “Termgewichtung” für einen bestimmten Suchbegriff abbildet.
Das klingt jetzt vielleicht erst einmal unheimlich kompliziert, doch die sinnvolle Gewichtung der Terme musst Du nicht selbst übernehmen. Ryte Content Success kann Dir dabei helfen. In der Free-Version der Ryte Suite kannst Du bereits einige Analysen kostenlos durchführen.
Abbildung 2: WDF*IDF-Analyse mit Ryte Content Success.
Mit Hilfe der WDF*IDF-Analyse erhältst Du schließlich Vorschläge für relevante Begriffe, die Dein Content enthalten sollte.
Damit Deine Inhalte mit Mehrwert von Deinen Nutzern und von Google perfekt aufgenommen werden können, solltest Du diese strukturieren.
h1-Überschrift: Im HTML-Code Deiner Webseite werden Überschriften mit sogenannten “h-Tags” markiert. Mit Hilfe der Zahlen von 1-6 wird so in chronologisch absteigender Folge festgelegt, wie wichtig eine Überschrift jeweils ist. Am wichtigsten ist Deine Überschrift, die mit dem h1-Tag markiert ist. Sie sollte unbedingt nur ein Mal pro URL vorhanden sein und das Hauptkeyword enthalten. Sie fasst zudem das Thema Deiner Seite zusammen.
Absätze: Damit Deine Nutzer nicht vor einer endlosen Kette an Worten und Sätzen sitzen und Mühe beim Erfassen des Inhalts haben, sind Absätze sehr wichtig. Sorge dafür, dass Deine Texte sinnvolle Absätze erhalten.
Zwischenüberschriften: Um den Inhalt nochmals zu strukturieren, kannst Du Zwischenüberschriften setzen. Sie können einzelne Absätze nochmals zusammenfassen. Außerdem helfen sie dabei, im Text einfacher zu “springen”. Eine Faustregel: Ein Nutzer sollte nur anhand der Überschriften sofort erfassen können, worum es in Deinem Text geht und Lust aufs Lesen bekommen.
Fettungen und Kursivschrift: Indem Du einzelne Wörter durch Fettschreibung oder Kursivschrift hervorhebst, kannst Du wichtige Wörter oder Begriffe betonen.
Hier findest Du noch mehr Tipps zum Umgang mit Überschriften.
Für Webtexte gilt allgemein: So kurz wie möglich und so lang wie nötig. Lange und komplexe Konstruktionen aus Hauptsatz und mehreren Nebensätzen sind für Sprachästheten vielleicht schöner. Doch im Web zählt Einfachheit. Deshalb müssen Deine Texte nicht minderwertig sein. Sie bringen dafür alles genau auf den Punkt.
Verzichte bei Deinen Texten auf unnötige Füllwörter wie zum Beispiel “anscheinend” oder “also”.
Drücke Dich klar aus und bleibe beim Thema.
Verwende, wenn möglich, maximal einen Nebensatz mit einem Hauptsatz.
Versuche, einen Satz auf maximal zwei Zeilen zu beschränken.
Du brauchst noch mehr Input zur Texterstellung?
Alle wichtigen Schritte zum perfekten Content-Piece erklärt Dir dieser Artikel im Ryte Magazin noch einmal ganz ausführlich.
Damit der Googlebot Deine Website perfekt crawlen kann und damit Deine Nutzer auf Deiner Seite perfekt navigieren können, solltest Du eine möglichst flache Seitenhierarchie wählen. Was bedeutet das?
Versuche, maximal drei Unterverzeichnisse auf Deiner Website anzulegen. So kann ein Nutzer theoretisch mit maximal drei Klicks von jeder Seite auf jede Seite Deines Webprojekts gelangen.
Beispiel: www.deineseite.de/verzeichnis1/verzeichnis2/verzeichnis3
Verwende außerdem eine “Breadcrumb-Navigation”. Sie zeigt Nutzern anhand des Linkpfads an, wo sie sich gerade auf Deiner Website befinden. Zugleich können Nutzer noch schneller in das übergeordnete Verzeichnis wechseln.
Abbildung 3: Breadcrumb-Navigation im Online-Shop von KellerSports.
Du hast jetzt perfekte Inhalte erstellt, diese strukturiert und die Seitenhierarchie berücksichtigt. Jetzt solltest Du dafür sorgen, dass Google Deine Inhalte auch crawlen und in den Index aufnehmen kann. Denn ohne Indexierung kannst Du nicht in der Google-Suche erscheinen.
Ob einzelne URLs bereits indexiert sind, kannst Du mit einer einfachen Abfrage in der Google-Suche prüfen. Füge “info:” vor die URL Deiner Seite und starte die Suche. Ist Deine Seite im Index, wird sie auch als Suchergebnis aufgeführt.
Abbildung 4: info-Abfrage mit Google.
TIPP: Außer “info:” kannst Du noch weitere Google-”Suchoperatoren” verwenden, die Dir die tägliche Arbeit erleichtern. Wir haben hier einen eigenen Beitrag mit praktischen Google-Suchbefehlen für SEOs für Dich.
Wenn der Googlebot Deine Website besucht, um den Links darauf zu folgen, die URLs zu crawlen und indexieren, hat er dafür nur begrenzt Zeit. Sein “Crawl Budget” schränkt ihn ein. Um dem Googlebot die Arbeit zu erleichtern, kannst Du Folgendes tun:
erstelle eine robots.txt-Datei: Dabei handelt es sich um eine kleine Textdatei, die im Root-Verzeichnis Deiner Website hinterlegt wird. Sie gibt dem Googlebot Anweisungen, welche Verzeichnisse er crawlen darf und welche nicht. Alle wichtigen Details zum Erstellen und zur Verwendung der robots.txt haben wir hier in diesem Guide für Dich zusammengestellt.
erstelle eine XML-Sitemap: Bei dieser Datei handelt es sich um eine Datei mit einer Auflistung aller wichtigen URLs Deiner Website. Suchmaschinen können auf diese Datei beim Crawlen zurückgreifen. Dieser Praxisguide zeigt Dir, wie Du XML-Sitemaps erstellst und worauf es dabei ankommt.
Auch wichtig: Sorge unbedingt dafür, dass Deine Website ein SSL-Zertifikat verwendet. Damit machst Du Deine Website sicherer und kannst in den Google-Suchergebnissen profitieren. Wie Du eine SSL-Verbindung einrichtest, zeigen wir Dir hier!
Auch wenn die mobile Optimierung mittlerweile zum Standard für die Websiteerstellung gehören sollte, gibt es immer noch Ausnahmen. Bist Du unsicher, ob Dein erstes SEO-Projekt die Anforderungen an Mobilgerätefreundlichkeit (= engl. mobile friendliness) erfüllt? Dann kannst Du hier den kostenlosen Mobile-Friendly-Test von Google durchführen und die mobile Optimierung prüfen.
Die mobile Optimierung ist wichtig, weil sie Deine Platzierungen in der Google-Suche beeinflussen kann. Doch viel wichtiger: Du möchtest Deinen Besuchern eine einfach zu nutzende Website anbieten. Da inzwischen meist mehr als 50 Prozent Deiner Nutzer mobil im Internet surfen werden, sollte Deine Webseite auch mobil optimiert sein.
Falls Du noch mehr über Deine Möglichkeiten bei der mobilen Websiteoptimierung wissen möchtest, kannst Du hier den kostenlosen Mobile Guide als E-Book von Ryte herunterladen.
Wir haben versucht, in diesem Beitrag möglichst anschaulich auf die wichtigsten Schritte beim ersten SEO-Projekt einzugehen und hoffen, dass Du damit arbeiten kannst. Der Anfang ist damit gemacht. Aber denke daran: SEO ist kontinuierliche Arbeit an der Website mit dem Ziel, Nutzern die besten Inhalte zum Thema und die beste User Experience zu bieten. Wenn Du möchtest, kann Dich die Ryte Suite dabei unterstützen. Bleib am besten mit dem Ryte Magazine up-to-date bei allen wichtigen SEO-Themen. Wir wünschen Dir viel Erfolg!
Veröffentlicht am Nov 12, 2018 von Philipp Roos