SEO Plugin


SEO Plugins sind Erweiterungsmodule für Content Mangement Systeme, Browser und Softwarelösungen. Ein SEO Plugin erweitert den Umfang der Ursprungssoftware um spezielle Aufgaben und Funktionen, die die Suchmaschinenoptimierung, die Webanalyse oder das Online Marketing und weitere Aspekte betreffen können. Dazu gehören – je nach Ursprungssystem – die Optimierung von Websites bei SEO Plugins für verschiedene CMS, sowie die Analyse von Key Performance Indikatoren bei SEO Plugins für Webbrowser. Der Funktionsumfang von kostenlosen und kostenpflichtigen SEO Plugins unterscheidet sich meist deutlich. Alleine für das CMS WordPress existieren unzählige Plugins, die spezielle, suchmaschinenrelevante Aufgaben übernehmen. Für Webbrowser gilt dies in ähnlicher Weise, wobei hier die Analyse und nicht die aktive Optimierung im Vordergrund steht.

Allgemeine Informationen zum Thema

SEO Plugins können vom Benutzer meist relativ einfach installiert und einer Anwendung hinzugefügt werden. Die Anwendung kann dank einer Programmierschnittstelle (API), die vorher von den Entwicklern publiziert wurde, von anderen Entwicklern durch Plugins und Add-ons ergänzt werden.[1] Kann ein bestimmtes Programm spezielle Aufgaben nicht erledigen, schafft ein Plugin hier Abhilfe, indem es das Programm in einem definierten Rahmen zur Laufzeit der Anwendung erweitert.[2] So ergänzte der mittlerweile veraltete Flash Player einen Browser um die Fähigkeit, SWF-Dateien mithilfe eines Projektors darzustellen und multimediale Inhalte verarbeiten zu können. Welche Funktionen ein Plugin zu einer Anwendung hinzufügt, ist von der Aufgabenstellung und den Entwicklern abhängig.

Funktionsweise von SEO Plugins

Das Prinzip ist bei SEO Plugins ähnlich: Eine API ermöglicht die Anbindung von Softwaremodulen an bestehende Anwendungen. Ohne die Hauptanwendung kann ein Plugin jedoch nicht arbeiten – es ist von der Software und dem Framework abhängig. Das Plugin registriert sich in der Standardbibliothek der Hauptanwendung und kann anschließend von dieser aufgerufen werden. Die Steuerung der Funktionen wird teilweise an das Plugin abgegeben, sodass es auf die Funktionen des Frameworks zugreifen kann. Das Framework gibt die Architektur vor, in der Anwendungen programmiert werden können.

Das Plugin nutzt dabei lediglich einzelne Komponenten und Implementierungen des Frameworks – zum Beispiel Klassen und Funktionen, die das Framework zur Verfügung stellt. Die Abgabe der Steuerung an das Plugin beziehungsweise an Komponenten des Frameworks wird auch als Inversion of Control (deutsch: Umkehrung der Kontrolle) bezeichnet, da eine Modularisierung und eine Inversion des Kontrollflusses stattfindet: Die Hauptanwendung wird erweitert, aber das Plugin kann Funktionen der Hauptanwendung benutzen.[3]

Arten von SEO Plugins für WordPress

Für WordPress gibt es verschiedenste SEO Plugins für spezielle Aufgaben und Funktionen. Sie werden im WordPress Plugin Directory zum Download angeboten. Ob Bildoptimierung, Performance, Caching, Minifying, XML Sitemaps, Crawling, Broken Link Checking, Weiterleitungen oder Breadcrumbs – für jegliche SEO-Aspekte gibt es entsprechende Plugins. Es sollte daher zwischen speziellen und generellen Lösungsansätzen unterschieden werden: Nur wenige Plugins bieten umfangreiche Funktionalitäten an, mit denen Webprojekte unter verschiedenen Gesichtspunkten optimiert werden können.

Neben wpSEO, All in One Seo Pack oder SEO Plugin by Squirrly ist das WordPress SEO Plugin by Yoast eines der bekanntesten Plugins, die die Suchmaschinenoptimierung von WordPress-Websites erlauben.[4] Mehr als eine Millionen aktive Installationen und zahlreiche Fünf-Sterne-Bewertungen kann Yoast vorweisen. Zwar ist WordPress von Haus aus schon relativ suchmaschinenfreundlich, aber um seo-optimierte Grundeinstellungen vorzunehmen und spezielle Details zu verändern, sind Erweiterungen notwendig, die mächtiger sind als die Hauptanwendung. Welches SEO Plugin dafür in Frage kommt, ist nicht nur von den angebotenen Funktionen und der Aktualität abhängig, sondern auch von den Ansprüchen und Kenntnissen des Benutzers. Denn einzelne Einstellungen können für unerwünschte Effekte sorgen, die erst im Nachhinein auffallen. Dies gilt insbesondere für die Advanced Settings (Einstellungen für Fortgeschrittene).

Beispiel: WordPress SEO Plugin by Yoast

Das WordPress SEO Plugin by Yoast erlaubt die Konfiguration von seo-relevanten Einstellungen, die sowohl local als auch global verändert werden können. Es sind technische, inhaltliche und strukturelle Optimierungen möglich. Laut Yoast konzentriert sich das Plugin dabei insbesondere auf bessere Inhalte und stellt dem Benutzer zum Beispiel einen Keywordfokus und inhaltliche Vorschauen zur Verfügung. Somit lassen sich Beiträge thematisch auf bestimmte Keywords ausrichten und die Anzeige durch Suchmaschinen in den SERPs simulieren. In der kostenpflichtigen Premiumversion sind darüber hinaus ein Support und Erweiterungsmodule wie Local SEO, News SEO und Video SEO inbegriffen. Der Quellcode für das SEO Plugin von Yoast ist auf GitHub einsehbar.[5]

Einige Yoast Funktionen im Überblick:[6]

  • Snippet Preview: Das Snippet Preview simuliert die Anzeige von Beiträgen und Seiten in den SERPs. Meta Titles und Metadescriptions können anschließend mit Page Analysis optimiert werden, sodass die Klickraten möglicherweise ansteigen.
  • Page Analysis: Mit der Funktion Page Analysis lassen sich die Beiträge und Seiten auf die Länge des Contents, ein Fokus Keyword sowie Bilder und die korrekte Verwendung von Alt-Tags hin überprüfen. Auch Metadescriptions, Metatitles, Überschriften und Unterüberschriften können mit einem Fokus Keyword optimiert werden - Ebenso wie die HTML-Auszeichnungen für Kategorien-, Archiv- und Tagseiten.
  • Technical SEO: Verschiedene technische SEO-Aspekte können so verändert werden, dass Google und andere Suchmaschinen bestimmte Signale erhalten. Permalinks, kanonische URLs, Metatags oder Paginationen sind möglich.
  • Meta & Link Elements: Bestimmte Seiten in WordPress werden von Google indexiert, obwohl Übersichtsseiten, Tags und Archive nicht unbedingt für Nutzer relevant sind. Yoast bietet hier eine Fülle von Einstellungen, um derartige Seiten und deren Anzeige in den SERPs zu optimieren. Zum Beispiel die Anzeige von Archiven weiter hinten in den SERPs oder die Auszeichnung von paginierten oder kanonischen URLs.
  • XML Sitemaps: Sitemaps können automatisiert erstellt und an Suchmaschinen weitergegeben werden. Individuelle Einstellungen werden dabei genauso übernommen wie die grundlegende Taxonomie der Seite. Da die XML Sitemap im XSL-Stylesheet-Format vorliegt, ist sie auch für Menschen les- und veränderbar.
  • RSS Optimization: Um die Praktiken von Webscrapern nicht zu unterstützen, nutzt Yoast einen individuellen Link, der auf die originale Ressource verweist und dem RSS-Feed automatisch hinzugefügt wird.
  • Breadcrumbs: Einige Themes in WordPress sind kompatibel mit der Erstellung von Breadcrumbs-Navigationen. Yoast erlaubt die Integration einer sekundären Navigation, wenn die Kompaibilität gegeben ist. Andernfalls kann das Theme angepasst werden.
  • Htaccess & robots.txt: Yoast verfügt über einen Editor, der Veränderungen in der htaccess und der Robots.txt Datei erlaubt. Somit kann das Verhalten von Crawlern und anderen Agenten beeinflusst werden. Authentifizierungen, Weiterleitungen, Fehlerseiten oder Verzeichniskonfigurationen sind möglich.
  • Social Media Integration: Der Facebook Open Graph ist in Yoast dank einer Implementation nutzbar; Anbindungen an Google Plus-Funktionen sind in Arbeit.
  • Multi-Site, Import & Export: Yoast ist mit mehren Websites nutzbar und bietet zudem den Export und Import von Einstellungen an, falls das Plugin auch auf anderen Seiten installiert ist.

Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

SEO Plugins sind in der Suchmaschinenoptimierung kaum mehr wegzudenken. Ob Browser oder CMS – die unterschiedliche Plugins bieten umfangreiche Optimierungs- und Analysemöglichkeiten für verschiedene Einsatzszenarien. Die Wahl eines geeigneten Plugins sollte allerdings nicht leichtfertig getroffen werden. In Entwicklerkreisen sind die beliebtesten Plugins klar zu umreisen, als relativ neuer Nutzer von SEO Plugins ist es jedoch schwierig, sich für eine gute Lösung zu entscheiden. Aspekte wie die Kompatibilität, Aktualität oder eine einfache Installation sollten unbedingt beachtet werden, wenn sich neue Nutzer an ein Plugin heranwagen. Tests, Reviews und Expertenmeinungen können bei der Entscheidungsfindung eine Hilfestellung sein. Im Endeffekt müssen Benutzer allerdings ein SEO Plugin in der Praxis für sich testen und selbst beurteilen, ob es die eigenen Ansprüche erfüllt und belastbare Resultate in den organischen Suchergebnissen erzielt.

Einzelnachweise

  1. Plugin API codex.wordpress.org. Abgerufen am 02.03.2016
  2. Plug-in Basics developer.mozilla.org. Abgerufen am 02.03.2016
  3. InversionOfControl martinfowler.com. Abgerufen am 02.03.2016
  4. Suchmaschinenoptimierung: Die besten SEO-Plugins für WordPress drweb.de. Abgerufen am 02.03.2016
  5. Yoast SEO for WordPress github.com. Abgerufen am 02.03.2016
  6. Yoast SEO de.wordpress.org. Abgerufen am 02.03.2016

Weblinks